2025 wird in Möbisburg wieder gebadet
Viele Möbisburger Bürger packten in den 1970er-Jahren in ihrer Freizeit beim Bau ihres Freibades mit an und schufen so eine gern genutzte Freizeiteinrichtung. Für die Bewohner des Ortsteils Möbisburg, aber auch des gesamten Südens von Erfurt, hat das 1975 eröffnete Bad einen besonderen Stellenwert. Idyllisch am Rande der Stadt und am Geraradweg gelegen schätzen es die Stammgäste vor allem wegen des großzügigen Schwimmbeckens, der weitläufigen Liegewiesen, alten schattenspendenden Bäumen und Spiel- bzw. Sportangeboten für die ganze Familie. Mit dem Nahverkehr, per Fahrrad oder Auto ist die Badeanlage gut zu erreichen. Das große Schwimmbecken und das separat gelegene Kinderbecken bedürfen einer umfangreichen Sanierung.
„Das Freibad Möbisburg ist das letzte unserer Bäder, das saniert werden kann. Unsere Bundestagsabgeordneten, Landtagsabgeordnete, Stadträte, die Möbisburger und der 2011 gegründete Förderverein engagierten sich in den vergangenen Jahren für den Erhalt des Ortsteilbades. Der Förderverein unterstützte uns vor und nach der Saison mit Arbeitseinsätzen im Bad. Ohne Fördermittel war eine Sanierung aber nicht zu stemmen. Neben der umfangreichen Beckensanierung muss auch die heute verpflichtende Badewassertechnik eingebaut werden. Wir sind sehr froh, dass der Antrag der Landeshauptstadt Erfurt auf Fördermittel aus dem Bundesprogramm ‚Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung‘ vom Zuwendungsgeber positiv beschieden wurde. Besonderer Dank geht auch an die Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann. Sie hat sich für das Thema immer starkgemacht“, freut sich Kathrin Weiß, Geschäftsführerin der SWE Bäder GmbH.
Die ersten Ausschreibungen und Beauftragungen der großen Hauptgewerke wie Abbruch- und Rohbauarbeiten, Schwimm- und Kinderbecken sowie Badewassertechnik sind bereits erfolgt. Der Beckenabbruch hat begonnen, ein Betriebsgebäude sowie die Rutsche und die Duschen am Becken wurden zurückgebaut. Den feierlichen Beginn für die Bauarbeiten vollzogen am 20. August 2024 gemeinsam Carsten Schneider, Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion, Staatsminister beim Bundeskanzler und Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland, Susanna Karawanskij, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Horn, Ortsteilbürgermeister Matthias Göpel, Mitglieder des Fördervereins und die SWE Bäder-Geschäftsführerin Kathrin Weiß.
Carsten Schneider hatte in der vergangenen Woche das Dreienbrunnenbad feierlich eröffnet und ließ es sich nicht nehmen, in seiner Heimatstadt auch den Start für die Sanierung des Ortsteilbades in Möbisburg zu geben: „Diese Sommer zeigt, welche Lebensqualität in einem Freibad stecken kann. Möbisburg verspricht nicht nur Abkühlung für die Menschen von nebenan, sondern bietet auch vielen, die sich mit dem Rad auf den Weg machen, eine willkommene Erfrischung. Die Größe des gesamten Areals lässt zudem gleichermaßen Familien wie auch Badelustigen, die es etwas ruhiger angehen möchten, genügend Freiraum. Als sechstes Erfurter Bad war und bleibt das Möbisburger auch nach der Sanierung ein ganz besonderer Freizeitort."
„Für Kommunen ist es angesichts der Haushaltszwänge und aktueller energiepolitischer Entwicklungen nicht einfach, Bäder als sogenannte freiwillige Leistungen zu betreiben und zu erhalten. Wege, um Kosten zu sparen, mussten auch bei der geplanten Sanierung des Freibads Möbisburg gefunden werden“, so Ministerin Susanna Karawanskij. „Der SWE Bäder GmbH, der Stadt Erfurt, dem Ortsteilrat Möbisburg und dem Förderverein ist es gelungen, gemeinsam eine Lösung zu finden. Natürlich gilt auch dem Bund großer Dank, ohne dessen Förderung die Sanierung des Freibads Möbisburg nicht möglich wäre. Ich wünsche allen Beteiligten einen guten Bauverlauf und dass das Freibad pünktlich zum 50-jährigen Bestehen im kommenden Jahr im neuen, modernen Glanz erstrahlt“, fügte sie hinzu.
Oberbürgermeister Andreas Horn zur Entscheidung für den Erhalt des Bades: „Wir wissen, welche Rolle für das Gemeinwohl die sechs Bäder in der Landeshauptstadt haben. Die Möbisburger haben viel Herzblut in den Aufbau und später den Erhalt ihres Bades gesteckt. Die notwendigen Eigenmittel haben wir mit Unterstützung des Stadtrates für den Erhalt und die Sanierung in den städtischen Haushalt eingestellt. Nach Abschluss aller Baumaßnahmen soll das Ortsteilbad 2025 im 50. Jahr des Bestehens wieder für die Badegäste öffnen.“
Rainer Schrader, Vorsitzender des Fördervereins: „Ein langer Weg der Diskussion um die Zukunft des Möbisburger Freibades ist beendet - jetzt beginnt die schon lang erwartete Sanierung. Der Förderverein für das Freibad Möbisburg e. V. freut sich schon jetzt auf das Anbaden zur Saison 2025 passend zum 50. Geburtstag des Bades.
Die aktuellen energiepolitischen Entwicklungen zwangen und zwingen die Betreiber von Bädern zu Energieeinsparmaßnahmen und einem Umdenken bei der Nutzung der notwendigen Ressourcen.
Unter diesem Gesichtspunkt setzten sich 2023 Verantwortliche de SWE Bäder GmbH und der Landeshauptstadt Erfurt, der Ortsteilrat Möbisburg und der Förderverein Freibad Möbisburg an einen Tisch und passten die ursprünglichen Planungen an. Auf die eigentlich schon per Förderbescheid genehmigte Beheizung des Mehrzweckbeckens und die Beckenabdeckung wurde verzichtet. Das Blockheizkraftwerk für die Beckenerwärmung war damit ebenfalls nicht mehr erforderlich. Weitere Kosteneinsparungen wurden durch die Verkleinerung des Betriebsgebäudes und den Verzicht auf einen Gasanschluss erreicht.
Neu ist dafür das Kinderplanschbecken, das jetzt im zentralen Bereich angeordnet wird. Mit einer Größe von ca. 60 m² verfügt es über eine elektrische Beckenerwärmung mit Sonnenenergie. Es befindet sich künftig wie auch die Wasseraufbereitungstechnik innerhalb der Fläche des alten Schwimmbeckens. Durch den Fördermittelgeber Bund wurden die Änderungen im April 2024 bestätigt.
Das komplett neue Schwimmbecken aus Edelstahl hat künftig eine Größe von 25 x 33 m und eine Wasserfläche von 840 m². Fünf Bahnen mit 25 m Länge und ein Flachwasserbereich haben darin Platz, der Zugang ist barrierefrei. Im Zuge der Sanierung entstehen ein barrierefreies WC im vorhandenen Sanitärgebäude und ein neues Betriebsgebäude mit Werkstatt und Chlorgasraum.
Anschließend werden die Außenanlagen wieder hergerichtet. Die Sanierungsmaßnahme begann am 12. August mit den Abbrucharbeiten.