Schuleingangsuntersuchungen in Erfurt abgeschlossen
Während die Mehrzahl der untersuchten Kinder sich „fit für die Schule“ zeigten, wurde bei zehn Prozent der Kinder ein besonderer Förderbedarf in verschiedenen Bereichen festgestellt. Das Team des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes händigte mehr als 1.000 Empfehlungen zur Vorstellung bei einem Facharzt (Augenheilkunde, HNO, Kinderarzt) bzw. einer Praxis zur Förderung schulrelevanter Vorläuferfähigkeiten (Logo- bzw. Ergotherapie, Frühförderstelle) den Eltern bzw. Sorgeberechtigten nach individueller Beratung aus.
Dass eine Psychologin zum Team des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes gehört, ist eine Besonderheit für die Erfurter Familien. So konnte bei einzelnen Kindern mit bisher noch nicht erkannter deutlicher Leistungseinschränkung eine Leistungsdiagnostik durchgeführt werden, bevor sie zur Diagnostik und Behandlung u. a. an das Sozialpädiatrische Zentrum vermittelt wurden.
Zudem wurden Familien u. a. zu Themen wie Einnässen, Ängsten, Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen, Mediennutzung und Schulvermeidung beraten. Auch eine sozialpädagogische Sprechstunde konnte bei Bedarf in Anspruch genommen werden.
Den Familien, deren Kinder im kommenden Jahr eingeschult werden, möchte das Team folgende Tipps für das letzte Kindergartenjahr mit auf den Weg geben:
- Lenken Sie bei Ihrem Kind die Vorfreude auf die Schule. Hören Sie auch auf Bedenken und Sorgen rund um den Schulbeginn, nehmen Sie diese ernst und sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber.
- Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Entwicklung seiner motorischen Fertigkeiten (Spielplatzbesuche, Balancieren, Fahrradfahren, Klettern, Spiel in der Natur, Basteln, Kneten, Malen, Schleife binden).
- Unterstützen Sie Ihr Kind im selbständigen Handeln, stellen Sie es im Alltag vor kleine Herausforderungen (selbständiges An- und Ausziehen, Gemüsen schneiden, Abzählen und Wiegen von Zutaten, Tisch decken, Übernachtung bei einem Freund oder Freundin).
- Schulen Sie spielerisch Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Ausdauer und Konzentration (Spiele und Aktivitäten, die alle Sinne anregen, Memory, Puzzle, Beobachtungsspiele, Vergleiche).
- Regeln lernen und verlieren können sind für den Schulalltag wichtige Fähigkeiten. Gesellschaftsspiele sind dabei gutes Training.
- Stärken Sie Ihr Kind in seiner Sprachkompetenz, Reimen/Singen, sprechen Sie viel miteinander, lesen Sie vor, stellen Sie Fragen.
- Ermöglichen Sie Ihrem Kind genug Zeit für freies Spiel und regen Sie das kindliche Spiel durch Ihre Impulse beim Mitspielen an. Sie fördern so die kognitive Entwicklung und Kreativität Ihres Kindes.
- Begrenzen Sie den Medienkonsum Ihres Kindes auf 20 bis 30 Minuten pro Tag. Achten Sie auf altersgerechte Inhalte und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber.