Gemeinsame Erklärung der Stadt Erfurt und der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH

02.08.2024 14:53

In den sozialen Medien wird aktuell verstärkt über das Verhältnis der Landeshauptstadt Erfurt zum FC Rot-Weiß Erfurt diskutiert. Anlass ist die Reaktion des Vereins auf eine Medienveröffentlichung vom 31. Juli 2024. In dieser äußerte sich der Geschäftsführer der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH (ETMG), Christian Fothe, dass er die Bekanntmachung Erfurts im gesamten Bundesgebiet erhöhen und dazu den Erfurter Sport nutzen möchte. Dabei entstand ungewollt der Eindruck, dass er den FC RWE für nicht förderfähig halte.

Reaktion auf die medialen Missklänge zwischen Stadt, Tourismusgesellschaft und FC Rot-Weiß Erfurt

OB Andreas Horn: „RWE gehört als Traditionsverein natürlich zur großen Erfurter Sportfamilie und verdient unsere Unterstützung.“

„Ich bedauere diesen Missklang sehr. In der Sache ging es aber darum, dass wir zukünftig versuchen möchten, die Bekanntheit unserer Stadt im gesamten Bundesgebiet auch durch unsere professionellen Sportvereine zu steigern. Hierbei sprach ich konkret von den Basketball-Löwen, dem Schwarz-Weiß Volleyteam und den Black Dragons, weil diese Vereine ihre Spiele auch in den alten Bundesländern austragen und wir besonders dort unsere Bekanntheit erhöhen sollten“, so Fothe.

Er räumte auch ein, dass es für diesen Zweck besser wäre, wenn RWE in der 3. Liga spiele und somit auch regelmäßig Spiele außerhalb der neuen Bundesländer austrage und es so in Sportsendungen anderer Sendeanstalten schaffe. Diese Aussage sollte aber nicht bedeuten, dass RWE nicht auch heute schon einen Beitrag zur Steigerung der Bekanntheit leistet und auch im Rahmen einer möglichen Standortkampagne leisten kann. Dies ist auch der Grund, weshalb Fothe bereits vor Veröffentlichung der Stellungnahme des Vereins einen Termin in der Geschäftsstelle des RWE für die kommende Woche vereinbart hat. Die Formulierung, RWE sei nicht förderfähig, sei daher missverständlich. „Wir betreiben als ETMG keine Sportförderung, sondern haben den Auftrag, die Bekanntheit der Stadt in den relevanten Zielgruppen zu erhöhen und so bestenfalls Menschen für unsere Stadt zu begeistern, die diese nicht oder zu wenig kennen und wahrnehmen.“

Oberbürgermeister Andreas Horn stellt sich hinter Fothe. „Wir haben gemeinsam in den vergangenen Jahren viel für RWE getan, Herr Fothe als Geschäftsführer der Arena Erfurt GmbH und ich als Sportdezernent. Denn der RWE gehört als Traditionsverein natürlich zur großen Erfurter Sportfamilie und verdient unsere Unterstützung. Nach in der Vergangenheit schwierigen Jahren pflegen wir inzwischen eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Stadt, Verein und Spielbetriebs GmbH, was ausdrücklich das Verdienst von Franz Gerber und seinem Team ist.“ Umso mehr irritiere Horn die Auffassung Gerbers, die Stadt leiste zu wenig für den Verein und den gewählten Kommunikationsweg über die sozialen Netzwerke.

Horn verwies auf den fertigen Neubau des Funktionsgebäudes im Gebreite sowie einen neuen Kunstrasen- und einen neuen Naturrasenplatz, die beide 2025 kommen werden und neben RWE auch von weiteren Vereinen genutzt werden können. Auch die jährlichen Anpassungen des Mietvertrages für das Steigerwaldstadion müssten als Entgegenkommen der Stadt gewertet werden. Mit den Stadtwerken und der Sparkasse als kommunale Unternehmen gehören zwei Premiumpartner zum Sponsorenpool. „Auch dieses Engagement unterstützen wir, weil uns RWE wichtig ist. Es geht hier ja nicht nur um die 1. Mannschaft, sondern auch um die vielen Nachwuchsmannschaften, in denen Kinder und Jugendliche sportlich aktiv sind und dabei vorbildlich von vielen Ehrenamtlichen unterstützt werden“, so Horn weiter.

Als Stadt müsse man aber bei aller Liebe zum Fußball, der in Deutschland immer noch die Sportart Nummer 1 ist, die Entwicklung aller aktuell 266 Sportvereine im Blick haben, sicher in unterschiedlichen Nuancen, aber dennoch auf einem Niveau, das allen Mitgliedern gerecht wird. Horn abschließend: „In den kommenden Tagen gibt es ein schon länger geplantes Gespräch zwischen Herrn Gerber und mir. Ich bin sicher, dabei werden wir diese Missklänge aus dem Weg räumen.“