Nachruf auf Maler Heinz Zander
Leipziger Künstler ist am 15. Mai 2024 verstorben
Heinz Zander wurde am 2. Oktober 1939 in Wolfen geboren. Bereits als Abiturient an der Erweiterten Oberschule Bitterfeld zeigte sich seine Theaterbegeisterung. Er entwarf Bühnenbilder für Schülerinszenierungen und organisierte Dramenlesungen mit verteilten Rollen. Sein Wunsch war es, „zugleich Maler und Schriftsteller“ zu werden. Heute wissen wir, er ging umfassend in Erfüllung.
Von 1959 bis 1964 studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Bernhard Heisig. Unter Anleitung von Karl Krug arbeitete er in der Radierwerkstatt und erwarb schnell eine profunde Souveränität im Umgang mit diesem Bildmedium. Erste grafische Zyklen entstanden in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre, sie wurden umgehend von staatlichen Museen erworben. Zander galt als zeichnendes Ausnahmetalent, das bereits während seiner Studienzeit – von 1967 bis 1970 schließt er auf Empfehlung von Bernhard Heisig und mit der Fürsprache von Helene Weigel ein Meisterschüler-Studium für Grafik bei Fritz Cremer an der Deutschen Akademie der Künste, Ost-Berlin, an – virtuos die bildnerischen Mittel handhabte. Später wurde er aber auch für seine manieristische Stilistik und die verrätselten Motive seiner Bilder kritisiert. Von 1967 bis etwa 1990 schrieb er auch eigene Texte, die z. B. im Hinstorff Verlag Rostock erschienen.
Von 1964 an – und bis zum Ende der DDR 1990 – waren Werke Heinz Zanders in allen Kunstausstellungen des Bezirkes Leipzig sowie den Zentralen Kunstausstellungen der DDR in Dresden zu sehen.
Nach längerer schwerer Krankheit, während der er doch nie das Malen aufgab, ist Heinz Zander nun in seinem 85. Lebensjahr in seiner Heimatstadt Leipzig verstorben. Die Eröffnung seiner letzten Personalausstellung zu Lebzeiten in Erfurt konnte er schon nicht mehr persönlich begleiten.
Zu dieser Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog mit dem Titel „Heinz Zander – Zeit und Traum. Malerei und Grafik 1964–2023“ erschienen. Darin enthalten ist erstmals eine ausführliche Werkbiografie des Künstlers (200 Seiten, herausgegeben von Cornelia Nowak, Kai Uwe Schierz, mit Texten von Peter Arlt, Hans Bruckschlegel, Gerd Lindner, Cornelia Nowak, Kai Uwe Schierz, Thomas von Taschitzki und Heinz Zander).