Feuerwehrbefahrung zeigt Tücken der Altstadt
Die größten Herausforderungen zeigten sich gleich beim Start. „Im Blumenviertel geht es auf den Straßen bedingt durch den baulichen Bestand sehr beengt zu“, sagt Feuerwehrsprecher Lars Angler. „Das führt dazu, dass wir viele Flächen für die Feuerwehr nur schwer erreichen können. Sobald ein besonders großes Auto oder ein Transporter parken, kommen wir mit dem Drehleiterfahrzeug nicht durch.“ In der Dahlienstraße stand ein Fahrzeug im absoluten Halteverbot, in der Tulpenstraße parkte ein Auto im Kreuzungsbereich. Für das gesamte Wohngebiet sollen potenzielle Verbesserungen geprüft werden. „Das werden wir gemeinsam mit dem Tiefbau- und Verkehrsamt, dem Bauamt, der Feuerwehr und der Wohnungsbaugenossenschaft Borntal genau analysieren“, sagt Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit, Umwelt und Sport. „Da geht es um verhältnismäßig einfache Maßnahmen wie den Rückschnitt von Bäumen, deren Äste von den Grundstücken aus in den Radius der Drehleiter hineinragen. Aber auch bauliche Fragen oder die Anordnung von Parkplätzen müssen diskutiert werden.“ Nachgebessert werden soll bei der Beschilderung. „Diese ist zum Teil nicht eindeutig, sodass wir den Anwohnerinnen und Anwohnern an dieser Stelle keinen Vorwurf machen können. Auch das Ordnungsamt kann nicht tätig werden, wenn die Beschilderung keine klaren Vorgaben macht“, so Horn.
Am Dornrain in Hochheim standen Fahrzeuge zu weit auf der Fahrbahn. Ähnliche Probleme zeigten sich im Fliederweg in Bischleben-Stedten. „Viele Menschen wissen nicht, dass die Restbreite der Fahrbahn neben einem abgestellten Fahrzeug mindestens 3,05 Meter betragen muss“, stellte Horn im Gespräch mit Anwohnerinnen und Anwohnern fest. „Wir werden also darüber nachdenken, wie wir diese Festlegung aus der Straßenverkehrsordnung bekannter machen können.“
Die Bilanz der Ordnungsbehörde: sechs Verwarnungen, eine mündliche Verwarnung, eine Informationskarte wurde verteilt. „Damit wurden verhältnismäßig wenig Verstöße geahndet“, so Lars Angler. Andreas Horn ergänzt abschließend: „Wir appellieren an die Erfurterinnen und Erfurtern, dort, wo auf dem Bordstein geparkt werden darf, exakt zu parken. Oft entscheiden schon wenige Zentimeter, die ein Fahrzeug zu weit auf der Fahrbahn steht, darüber, ob ein Rettungsfahrzeug passieren kann. Und dann geht es im Ernstfall um Menschenleben.“
Die nächste Befahrung ist für den Sommer geplant. Dann soll unter anderem das Dichterviertel Teil der Route sein, die aus Hinweisen von Bürgerinnen und Bürgern, Beobachtungen der Feuerwehr und Schwerpunkten des Ordnungsamtes zusammengestellt wird.