Oberbürgermeister zum Theater: „Wir ermitteln weiter!“
Erfurter Stadtrat hatte Werkleitung abberufen, keine Mehrheit für die vorzeitige Beendigung des Intendantenverhältnisses
Bei der Sitzung ging es um die Aufklärung und um den Umgang von Vorwürfen fehlerhaften Verhaltens der bisherigen Werkleitung.
Der Stadtrat folgte dem Oberbürgermeister bei der Abberufung der alten Werkleitung und der Bestellung einer neuen Interims-Werkleitung.
„Leider konnte ich mich mit meinem Vorschlag zu vorzeitigen Beendigung des Arbeitsvertrages des Generalintendanten nicht durchsetzen“, so Bausewein. Der Vorschlag beinhaltet eine vorfristige Auflösung des Arbeitsverhältnisses im gegenseitigen Einvernehmen. „Dafür müssen Kompromisse eingegangen werden. Diese Kompromisse waren dem Stadtrat zu viel und ich habe den Auftrag erhalten, neu zu verhandeln und weiter zu untersuchen. Ich befürchte, dass damit eine vorzeitige Beendigung des Arbeitsvertrages nicht mehr möglich sein wird, aber wir werden unser bestes Tun, um den Auftrag des Stadtrates zu erfüllen.“
Bausewein weiter: „Was ich allerdings nicht verstehe, ist der Auftrag des Stadtrates, nicht mit Erfurter Rechtsanwaltskanzleien zu arbeiten. Wir haben in Erfurt hervorragende Juristen, die eine fachlich unabhängige und exzellente Arbeit leisten.“
Der Stadtrat beschloss im Wesentlichen die Abberufung der bisherigen Werkleitung, die Verdachtsmomente im Theater – insbesondere die wirtschaftlichen – weiter zu ermitteln und durch eine Anwaltskanzlei, die ausdrücklich nicht aus Erfurt kommen soll, mit den Verhandlungen zu einem neuen Aufhebungsvertrag für den Genrealintendanten zu beauftragen. „Ich nehme den Auftrag an, er bedeutet auch eine große Chance. Ich will unbedingt einen Neuanfang – dass sind wir den 330 Mitarbeitenden und dem Ansehen des Theaters schuldig“, sagt Bausewein.
Bereits vor drei Wochen hatte der Oberbürgermeister das Rechnungsprüfungsamt mit der Prüfung der Finanzen des Theaters beauftragt.