Erfurt tritt Charta für Rad- und Fußverkehr bei
Am 30. November 2022 unterzeichneten 29 Akteure und Institutionen die „Thüringer Charta für Rad- und Fußverkehr“. Seither sind weitere Partner hinzugekommen, u. a. die Landeshauptstadt Erfurt. Sie ist nach dem Ilm-Kreis die zweite Thüringer Kommune, die der Charta beigetreten ist. „Man muss auch mal Vorreiter sein, um den anderen zu zeigen, dass es funktioniert“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Bausewein heute bei der Unterzeichnung der Charta. Wenn man die Verkehrswende schaffen will, müsse man viele Dinge berücksichtigen und umsetzen. Dazu gehöre die Verbesserung von Rad- und Gehwegen, mehr Attraktivität und Sicherheit für den nichtmotorisierten Individualverkehr. „Für Erfurt ist der Beitritt zur Charta ein weiterer Baustein. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune Thüringen e. V. und Modellstadt des Fuß e. V. legen wir schon seit langem den Fokus auf die Verbesserung der Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer“, so Bausewein weiter.
Zur Unterzeichnung anwesend war auch Verkehrsministerin Susanna Karawanskij: „Die „Thüringer Charta für Rad- und Fußverkehr“ ist ein Wertekanon, mit dem wir uns Gehör verschaffen wollen. Sie zeigt auf, dass wir für eine Verkehrswende, die jetzt beginnen muss, einstehen und wir so einen essentiellen Beitrag zum Schutz unseres Klimas und wertvoller Ressourcen leisten können. Die Charta setzt ein Zeichen für mehr Alltagsnormalität des Rad- und Fußverkehrs im Straßenbild und in unseren Köpfen.“
Zentrales Anliegen der Charta ist es, Rad- und Fußverkehr mit anderen Verkehrsarten gleichzustellen und als Bestandteil individueller Mobilität sowie zentrales Element der Verkehrspolitik in Thüringen zu etablieren. Alle sollen sicher, bequem und mit Freude Fahrrad fahren und zu Fuß unterwegs sein können. Den Zielen und Anliegen der Charta liegt die „Vision Zero“ zugrunde (keine Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr). Außerdem greift die Charta die Themen Klimaschutz, Vermeidung von Lärm- und Schadstoffemissionen, sparsamer Ressourcen- und Flächenverbrauch, Lebensraumgestaltung, Gesundheitsförderung, Gefahrenreduktion und Teilhabe auf. Der Radverkehr hat zentrale Bedeutung für eine nachhaltige Mobilität, also den Klima- und Umweltschutz, etwa durch die Verlagerung kurzer PKW-Fahrten auf das Fahrrad.
Mit den in den „Thüringer Charta für den Rad- und Fußverkehr“ festgeschriebenen gemeinsamen Leitlinien soll die öffentliche Wahrnehmung erhöht und die Bedingungen für diese Formen der Mobilität verbessert werden. „Ich freue mich, dass nun auch die größte Stadt in Thüringen die Ziele der Charta unterstützt. Je mehr Akteurinnen und Akteure sich vernetzen, Erfahrungen austauschen und sich für den Rad- und Fußverkehrs starkmachen, umso schneller können wir unser Radverkehrsnetz flächendeckend ausbauen“, so Infrastrukturministerin Karawanskij.