Früheres Ibis-Budget-Hotel wird Gemeinschaftsunterkunft
65 Zimmer können die ersten Geflüchteten in den kommenden Wochen beziehen
Nachdem der Eigentümer die Prüfung der baulichen und technischen Voraussetzungen sowie die des Brandschutzes erfüllen konnte, richtet nun das städtische Gebäudemanagement die Räume her.
„Die Zimmer bieten mehr Privatsphäre als die Gemeinschaftsunterkünfte in unseren Turnhallen, sind aber weit weg von Luxus“, sagt Toni Schellenberg, Leiter des zuständigen Amtes für Soziales. Die Zimmer entsprechen der einfachen Ausstattung eines Ein-Sterne-Hotels. In 18 bis 20 Quadratmeter großen Zimmern gibt es jeweils ein Doppelbett und darüber noch ein Einzelbett. Außerdem hat jedes Zimmer eine Wasch-Nische und eine Nasszelle. Das Gebäudemanagement stattet die Zimmer zusätzlich mit einem Kühlschrank, Stühlen und einem einfachen Wandregal aus. Insgesamt verfügt das frühere Hotel über 65 Zimmer, die jeweils mit maximal drei Personen (ein Erwachsener und zwei Kinder/Zwei-Personen-Familie mit einem Kind) belegt werden können. Die zuständigen Ämter gehen von einer gemischten Belegung mit Menschen aus der Ukraine sowie anderen Ländern aus.
Die hauptsächlich gewerblichen Anlieger werden in einer Anwohnerinformation per Postwurf informiert.
Selbstversorgung geplant
Zudem sollen schnellstmöglich Kochmöglichkeiten für die Bewohner geschaffen werden. „Ziel muss es mit Blick auf die Kosten sein, dass die Bewohner sich selbst versorgen können“, betont Schellenberg. Die Optionen bestehen in einem Küchencontainer auf dem Parkplatz oder einer Einliegerwohnung, die zur Küche umgebaut werden könnte. In rund 200 Meter Luftlinie entfernt befindet sich die Haltestelle Urbicher Kreuz, von der aus die Bewohner mit öffentlichen Verkehrsmitteln dann auch Einkaufsmöglichkeiten erreichen könnten, so Schellenberg. Die Organisation des gemeinschaftlichen Kochens in mehreren Abschnitten obliege dann der Sozialbetreuung, die mit dem Einzug der ersten Bewohner vor Ort sein werde. „Seit 2015/16 haben wir hier Erfahrungen sammeln können, die auch in der neuen Gemeinschaftsunterkunft hilfreich sein werden“, sagt der Sozialamtsleiter. Kurzfristig werden die ersten Bewohner allerdings von einem externen Versorger beliefert.
Durch die neue Gemeinschaftsunterkunft werden auch die letzten beiden, noch teilweise als Unterkünfte genutzten Turnhallen auf Sicht wieder frei. „Zu Beginn des neuen Schuljahres sollen auch diese beiden Hallen wieder ans Netz gehen und für die reguläre Nutzung zur Verfügung stehen“, sagt Schellenberg.
Durch die neue Unterkunft am Urbicher Kreuz stehen der Stadtverwaltung weitere wichtige Unterbringungsplätze zur Verfügung. „Das bedeutet, dass wir hoffentlich keine Turnhallen mehr als Flüchtlingsunterkünfte reaktivieren müssen“, sagt Schellenberg. Die Zuteilung der Geflüchteten nach Erfurt obliegt weiterhin dem Land Thüringen.