Hinweise der Bevölkerung im Internet für zweite Feuerwehrbefahrung genutzt
Auffällig viele Kreuzungs- und Kurvenbereiche waren in Wohngebieten zugeparkt, sodass im Ernstfall der mitgeführte Leiterwagen nicht hätte passieren können. Ein aufwendiges Umsetzen der Fahrzeuge per Abschleppdienst wäre nötig geworden. In Not befindliche Menschen und Sachwerte würden so auf unverantwortliche Weise zusätzlich gefährdet werden.
Darauf sollen die regelmäßigen Feuerwehrbefahrungen im Erfurter Stadtgebiet hinweisen. Bei der jüngsten Befahrung wurden auch einige Hinweise beachtet, die Nutzer der sozialen Medien auf den Kanälen der Stadt Erfurt hinterlassen haben, nachdem dort das Video von der ersten Feuerwehrbefahrung 2023 gezeigt wurde. „Dabei handelt es sich um einige Straßen in der Andreasvorstadt, wo wir auch einige Verstöße festgestellt haben“, sagt Kristian Koitek vom Stadtordnungsdienst.
So wurden in der Straße An der Auenschanze, in der Kurt-Beate-Straße sowie der Ernst-Toller-Straße jeweils zwei im Kreuzungsbereich abgestellte Fahrzeuge festgestellt. In der Treppenstraße parkten zwei Fahrzeuge gänzlich im Parkverbot, eines im Kurvenbereich und eines im eingeschränkten Halteverbot. Ebenfalls nach Hinweisen der Erfurterinnen und Erfurter kontrolliert, wurden die Gerberstraße, die Nordstraße und die Berliner Straße.
„Wir konnten dieses Mal die komplette, geplante Strecke abfahren und alles in allem verlief alles ruhig, ohne größere Überraschungen“, erklärt Lars Angler, der Sprecher der Erfurter Berufsfeuerwehr. Erwartet kritisch wurde es demnach im Süden, etwa in der Ossietzkystraße. Aufgrund der Enge der Straßen haben Leiterwagen der Feuerwehr dort immer Probleme zu passieren. Dennoch, so Angler, seien diese Situationen auch stets gute Übungseinheiten für die Maschinisten der Wehr.
Ein großes Problem beschäftige die Berufsfeuerwehr zudem. „Aufgrund der zunehmenden Verdichtung in der Innenstadt, wird es immer schwerer, Aufstellflächen für Feuerwehrfahrzeuge vorzuhalten“, erklärt Angler. Umso wichtiger sei es, die jetzt vorhandenen Flächen noch besser zu kennzeichnen, um Falschparken dort möglichst zu vermeiden.
„Wenn Kurvenbereiche zugeparkt sind, würden wir im Ernstfall nur durch Umsetzen der Fahrzeuge weiterkommen und so wertvolle Zeit verlieren“, sagt Andreas Horn, der zuständige Dezernent für Sicherheit, Ordnung und Sport. Aus diesem Grunde seien die regelmäßigen Feuerwehrbefahrungen zur Sensibilisierung der Bevölkerung wichtig, weil es im Ernstfall um Menschenleben gehe.
Insgesamt wurden bei der Befahrung laut Stadtordnungsdienst zwölf Verwarnungen mit Verwarngeld ausgesprochen sowie 13 Infokarten an ordnungswidrig abgestellten Fahrzeugen angebracht. Durch die Infokarten entgehen die Fahrzeughalter einer Verwarnung, sollen aber für ihren Verstoß sensibilisiert werden.