Connecting Humans: Projekt der Stadt Erfurt geht auf Reisen
Integration von Migrantinnen und Migranten als Gemeinschaftsaufgabe
„Integration ist eine Daueraufgabe und geht weit über die Unterbringung hinaus“, sagte Thüringens Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, Doreen Denstädt. „Integration muss unterstützt werden. Nicht nur monetär, sondern auch mit Präsenz und Reichweite. Projekte wie ,Connecting Humans‘ sind daher besonders wichtig, um den Herausforderungen in diesem Bereich gut aufgestellt begegnen zu können.“
Zukünftig werden die Stadt Erfurt mit den Landkreisen Nordhausen, Saalfeld-Rudolstadt und Gotha, dem Kyffhäuserkreis sowie dem Unstrut-Hainich-Kreis enger zusammenarbeiten. In diesem Zusammenhang wurden auch die regionalen Volkshochschulen sensibilisiert und im Aufbau der Strukturen beraten sowie die Gleichstellungs- und Integrationsbüros aktiviert und über das Projekt und ihre Rolle informiert. Beate Tröster, die vormalige Geschäftsführerin des Zentrums für Integration und Migration (ZIM) und nunmehr selbständige Dozentin für interkulturelle Kommunikation und kulturelle Bildung steht den Landkreisen bei Fragen der Umsetzung zur Seite.
„Mit dem ZIM und den Integrationsberatungsstellen haben wir in Erfurt eine gute Struktur“, sagte Erfurts Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke. „Bei regelmäßigen Treffen evaluieren wir, welche Probleme Migrantinnen und Migranten hier vortragen und wie wir als Kommune dabei mit- bzw. entgegenwirken können. Trotz dieser guten Struktur ist Integration für die Stadt Erfurt keine einfache Aufgabe. Umso wichtiger ist es, dass wir Erfahrungen austauschen und Projekte gegenseitig vorantreiben.“
Das Projekt „Connecting Humans“ soll helfen, Migrantinnen und Migranten an den Arbeitsmarkt sowie an Einrichtungen, Vereine und Organisationen heranzuführen. „Die Ausbildung in Thüringen ist gut“, so die Migrationsministerin. „Wir müssen eine Willkommenskultur etablieren. Menschen, die hierher kommen, hier studieren oder arbeiten, sind eine große Chance für Thüringen. Sie sollen sich wohlfühlen, um langfristig im Freistaat zu bleiben.“
Über das Projekt Connecting Humans
Das Projekt Connecting Humans besteht aus zwei Schwerpunkten.
Connecting Partners
Dieses Teilprojekt sensibilisiert Menschen mit Migrations- und/oder Fluchthintergrund für sportliche, kulturelle, interreligiöse und ehrenamtliche Aktivitäten und vernetzt sie mit den am Projekt teilnehmenden Sportabteilungen, Heimatvereinen, Vereinen im Kulturbereich und weiteren Organisationen. Dieses wird durch die im Projekt tätigen Integrationsassistenzen erreicht, die als Drehscheibe zu Vereinen und Organisationen des Gesellschaftslebens dienen. Ein proaktives Matching der beiden Zielgruppen führt zur Vernetzung individueller Traditionen, kultureller und persönlicher Werthaltungen, Normen und Gewohnheiten und einer Akzeptanz von Mehrfachzugehörigkeiten.
Connecting Women
Dieses Teilprojekt hat das Ziel, die in vielen Betrieben vorherrschende Skepsis gegenüber weiblichen Arbeits- und Führungskräften mit Migrations- und/oder Fluchterfahrung beizulegen. Aufgebaut als Mentoring-Programm, soll „Connecting Women“ die Etablierung von Frauennetzwerken zur Überwindung soziokultureller Barrieren fördern, um die betroffenen Frauen als zukünftige Arbeitnehmerinnen der Aufnahmegesellschaft heranzuführen. „Der Schwerpunkt liegt darauf, freiwillige und qualifizierte Mentorinnen aus dem Verwaltungsbereich und Vereinen mit Frauen mit Migrationshintergrund bzw. Fluchterfahrung zusammenzubringen“, so Erfurts Gleichstellungsbeauftragte Mary-Ellen Witzmann.