Selbsthilfegruppe Kaufsucht gründet sich
Wenn Konsum zur Sucht wird
Alle Menschen müssen kaufen. Doch wo fängt Kaufsucht an? Unter Kaufsucht versteht man den inneren Zwang, kaufen zu müssen. Mögliche Symptome einer Kaufsucht sind: Kontrollverlust, Zwang zur Wiederholung, Dosissteigerung, Entzugserscheinungen wie etwa innere Unruhe, Depressionen sowie Schuldgefühle.
Und was führt zu einer Kaufsucht? Oft stecken dahinter die Sehnsucht nach Anerkennung und der Wunsch, positive Emotionen zu erleben, um negative Gefühle damit zu verdrängen. So entsteht ein Teufelskreis: Es wird gekauft, um sich besser zu fühlen. Nach dem Kaufen entstehen Schuldgefühle oder andere negative Emotionen kommen zurück. Um diesen unangenehmen Zustand zu beenden, wird erneut konsumiert.
Es ist nicht einfach, mit dieser Sucht umzugehen. Zum einen kann die Lösung keine völlige Abstinenz sein, zum anderen wird der Konsum gesellschaftlich wenig kritisch betrachtet und mitunter sogar gefördert.
Gegenseitig Mut und Kraft geben
„Gerade deshalb und weil es für diese Thematik derzeit keine regionalen Anlaufstellen gibt, halten wir eine Selbsthilfegruppe für sehr bedeutsam. Niemand soll denken, dass er damit allein ist. Wir wollen uns austauschen, unterstützen, Verständnis entgegenbringen, gegenseitig Mut und Kraft geben und mögliche Umgangsformen mit dieser Sucht besprechen“, sagt Kristin Ott von der Kiss.
Alle interessierten Personen können sich an die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (Kiss) im Gesundheitsamt zu wenden: Kristin Ott, Juri-Gagarin-Ring 150, 99084 Erfurt unter der Telefonnummer 0361 655-4204 oder per E-Mail unter kiss@erfurt.de wenden.