Finissage im Volkskundemuseum
Sonderausstellung „tatau-tattoo: Südseetattoos zwischen Trend, Tabu und Tradition“ endet
Um 11:30 Uhr gibt es einen besonderen Ausstellungsrundgang: Die Ethnologin Dr. Marion Melk-Koch geht unter Einbeziehung der Exponate ein auf „Begegnungen im Pazifik“. Bis dahin kann die Ausstellung noch von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr besucht werden.
Tattoos gehören mittlerweile für zur Alltagskultur. Südseetattoos sind einer der Trends in Europa: Manu Kelley, Tätowiererin mit eigenem Studio in Vilseck und eine der Protagonistinnen der Ausstellung, hat sich auf polynesische Tattoo-Stile spezialisiert. Sie gehört zu den Wenigen, die außerhalb des pazifischen Raumes als Tufuga ta tatau, als traditionelle Meisterin des Tätowierens im polynesischen Stil anerkannt, und eingeweiht sind.
In pazifischen Kulturen gehörten Tattoos über Jahrtausende selbstverständlich in den Lauf des Lebens: Ein Tattoo stärkt die Persönlichkeit, schafft Allianzen, ordnet die Gesellschaft, verbindet mit den Göttern und Ahnen. Missionaren und Kolonialregierungen gelang es, das Tätowieren (Tatauieren) nahezu auszumerzen. Im Jahr 1889 gelangt ein umfangreiches samoanisches Tatauierset mit der Sammlung des Kolonialbeamten Dr. Knappe in den Museumsbestand. In der Ausstellung gibt dieses den Anlass zu einem besonderen Blick auf ozeanische Tattoos.