Gemeinsam die Sozial- und Stadtentwicklung in Erfurt gestalten
Die Landeshauptstadt Erfurt hat zusammen mit der Wandelwerft GmbH als Dienstleister zu der Veranstaltung „Integrierte Sozialraumplanung Erfurt – Gemeinsam die Sozial- und Stadtentwicklung gestalten“ eingeladen, um diese Akteure an den Planungsprozess zur integrierten Sozialraumplanung anzubinden. Sozialraum meint in diesem Zusammenhang Orte, an denen Menschen auf miteinander zusammen leben.
Ausgangspunkt dessen war der Erfurter Sozialstrukturatlas 2020, der mit dem Sozialindex eine zunehmende sozialräumliche Segregation, also soziale Ungleichheit in einer Gesellschaft, in Erfurt und somit auch eine Gefährdung des solidarischen Zusammenhalts der Generationen feststellt. Daraufhin wurde Mitte 2021 ein partizipativer Planungsprozess initiiert, um das gesellschaftliche Zusammenleben zu stärken und mit den Folgen der sozialräumlichen Segregation umzugehen.
Dies soll beispielsweise mithilfe der Erstellung sozialpolitischer Leitlinien als Orientierungs- und Handlungsrahmen für die kommunale Sozialpolitik, Stadtverwaltung und Akteure vor Ort sowie der Ableitung einer gesamtstädtischen Strategie zur Quartiersarbeit unterstützt werden. "Kein einzelner Akteur ist alleinig dafür verantwortlich, diese Entwicklungen in den Blick zu nehmen – hier ist das Zusammenspiel aller Akteure und deren Kompetenzen sowie Perspektiven gefragt", erklärt Olga Freier aus dem Amt für Soziales.
Auftaktveranstaltung für den Planungsprozess
Hierfür wurde am Freitag mit der Veranstaltung im Augustinerkloster ein wichtiger Schritt im Planungsprozess umgesetzt. Nach einer inhaltlichen Einordnung seitens des zuständigen Amtes für Soziales durch Amtsleiter Toni Schellenberg, und der Sozialplanerin, Olga Freier – unterstützt durch eine wissenschaftliche Einordnung durch Prof. Dr. Rund von der Hochschule Darmstadt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu eingeladen, aktiv an dem Planungsprozess mitzuwirken.
So haben sich die Teilnehmenden in sieben Arbeitsgruppen zu den Themen „Gesellschaftliche Teilhabe“, „Segregation“, „Sozialraum, Sozialraumorientierung, Ressourcen“, „Bedarfsgerechte soziale Infrastruktur“, „Armutspräventionsstrategien“, „Quartiersarbeit/Quartiersmanagement“ und „Ehrenamt“ dazu ausgetauscht, was für die Aufstellung von sozialpolitischen Leitlinien für die Landeshauptstadt Erfurt inhaltlich wichtig wäre.
Zudem wurden Ideen entwickelt, die in die Ausformulierung der Leitlinien einfließen sollen. Diese reichen von der Bedeutung und Rolle von Stadtteilzentren über die Rolle der Quartiersarbeit/des Quartiersmanagements für die Bewohner eines Quartiers wie auch für die Stadtverwaltung selbst bis hin zur Förderung dauerhafter niedrigschwelliger und lebensweltnaher Partizipationsstrukturen. Dabei wurden wichtige Hinweise zum weiteren Planungsprozess gegeben. In der weiteren Planung wird noch geprüft, wie zu den Leitlinienthemen Maßnahmen abgeleitet werden können.
Bis Mitte 2023 werden dann alle Ergebnisse zu einem integrierten Sozialraumplan gebündelt und dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt.