Gedenken an die Zerstörung der Barfüßerkirche
Initiativkreis lädt zur Andacht am 26. November
In der Nacht des Totensonntags, am 27. November 1944, detonierte eine britische Luftmine in der Barfüßerstraße. Die Wucht der Explosion fegte die kleinteilige Bebauung hinweg und brachte das Kirchenschiff zum Einsturz. Bereits in der Nacht zuvor waren Bomben auf die nahegelegene Schlösserbrücke gefallen. Beiden Angriffen fielen über 70 Menschen zum Opfer, die Zahl der verletzten und obdachlos gewordenen Bürgerinnen und Bürger ist heute nicht mehr zu ermitteln.
78 Jahre nach der Katastrophe gibt es nur noch wenige Menschen, die sich aus eigenem Erleben an das Geschehen erinnern können. Die Ruinen der Wohn- und Geschäftshäuser sind längst Neubauten gewichen, die nun zum gewohnten Stadtbild gehören. Die Ruine der Barfüßerkirche ist die letzte sichtbare Wunde. Jedes Jahr bildet sie die „romantische“ Kulisse für die Aufführungen des Sommertheaters. Das städtische Museum im Hohen Chor mit den ältesten Glasmalereien Erfurts und bedeutenden Exponaten der Bildhauerkunst des 14. Jahrhunderts ist seit nunmehr elf Jahren geschlossen und nur noch selten für Veranstaltungen des Initiativkreises Barfüßerkirche zugänglich.