Kinderrechtekoffer zieht zur nächsten Erfurter Schule weiter
Neuer Koffer ab sofort im Einsatz
Insgesamt 150 Kinder der 3. und 4. Klassen der Moritzschule feierten am 28. April 2022 im Jugendhaus Fritzer den Kinderrechtetag als Abschluss ihrer Projekttage zu den Kinderrechten. Ihren Vorstellungen zur Umsetzung der Kinderrechte verliehen sie in verschiedensten Arbeiten kreativen Ausdruck. Die Zeichnungen, Gedichte und vieles mehr hängen teils in den Fluren des Erfurter Rathauses.
Ende April 2023 wandert der Koffer zurück ins Rathaus
Die Beigeordnete für Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit, Anke Hofmann-Domke, übergab den Koffer nun Schülern der ersten bis vierten Klasse der Bechsteinschule Erfurt. Dabei wurde auch der bisherige Koffer, der rund 18 Jahre von Schule zu Schule wanderte, ausgemustert. Die Beigeordnete hatte zuvor einen neuen, noch größeren, Koffer gekauft, in den „die Schüler jetzt noch mehr Gedanken zu den Kinderrechten packen können“, wie sie zur Übergabe sagte.
Die Schülerinnen und Schüler haben jetzt bis April 2023 Zeit, den Koffer mit ihren Ideen, Forderungen und Wünschen weiter zu füllen. Dann wird dieser am Kinderrechtetag an die Beigeordnete übergeben, die die Arbeiten im Erfurter Rathaus ausstellen wird, um die Rechte der Kinder in den Fokus zu rücken. „Damit die Kinder ihre Rechte besser kennen und mit diesem Wissen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, beteiligen wir uns am Kinderrechtetag und behandeln dieses Thema intensiv in der Schule“, sagt Jana Spitzner, Leiterin der Bechsteinschule. Und weiter: „Wir legen damit den Grundstein für deren Aufwachsen in einer demokratischen Gesellschaft.“
„Der reisende Kinderrechtekoffer soll den Schülern und Schülerinnen eine Stimme geben“, sagt Carsten Nöthling, Geschäftsführer des Kinderschutzbunds Thüringen. „Die Kinder zeigen so ihre ganz eigenen Vorstellungen zu den Kinderrechten. Ein wichtiges Thema sind dabei Kinderrechte im digitalen Raum, die aus unserer Sicht bisher wenig Beachtung finden“, so Nöthling.
Die UN-Kinderrechtekonvention sichert den Kindern bestimmte Lebensstandards wie zum Beispiel das Recht auf Chancengleichheit, Gewaltfreiheit, Meinungsfreiheit, Mitbestimmung, Beteiligung sowie Bildung zu. Sie ist universelles Völkerrecht und hat eine grundlegende Bedeutung für das Aufwachsen und die Lebensumwelt der Kinder.
Doch der Bekanntheitsgrad und die Umsetzung der Kinderrechte zeigen Lücken, die junge Menschen spüren. 709 Kinder haben bei einer weltweiten Befragung zur Erarbeitung der „Allgemeinen Bemerkung zu den Rechten der Kinder in Bezug auf das digitale Umfeld“ deutlich gemacht, was sie brauchen. Oft genannt wurden preiswerte und zuverlässige Zugänge zu Geräten und Netzwerken, Maßnahmen zum Schutz vor Diskriminierung und Gewalt, Achtung der Privatsphäre durch Unternehmen und Eltern, wie auch die Förderung besserer digitaler Kompetenz der Eltern.