Erfurt ruft zur gegenseitigen Rücksichtnahme auf
Aufkleber auf dem Asphalt sollen helfen, Konflikte zu vermeiden
Einmal mehr nach links und rechts schauen, sich selber etwas zurücknehmen anstatt auf das eigene Recht zu pochen – das ist das Ziel der Kampagne. Insgesamt zehn Standorte wurden für das Auftragen der Aufkleber ausgewählt. Darunter sind mehrere Abschnitte des Gera-Radweges, die Lange Brücke, der südliche Bahnhofsbereich, die Andreasstraße, das Venedig oder die Leipziger Straße. Dort herrscht erhöhtes Konfliktpotenzial zwischen Radfahrern und Fußgängern.
„Ich selbst fahre auch gern mit dem Rennrad über den Gera-Radweg. Dennoch ärgere ich mich oft über andere Radfahrer, die z. B. ihr Tempo zwischen Hochheim und Bischleben kaum reduzieren. Gerade an Wochenenden kommt es dort zu Konflikten zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern. Das muss nicht sein, wenn man auf seine Mitmenschen achtet. Die Aufkleber sollen darauf hinweisen“, sagt Dirk Büschke.
Die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreies Erfurt begrüßt die Aktion. „Mehr gegenseitige Rücksichtnahme liegt uns schon seit Jahren am Herzen“, ergänzt Uta Michelfeit-Ulrich, Bürgerbeauftragte der Stadt Erfurt.
Die Stadt Jena hat bereits gute Erfahrungen mit den Asphaltaufklebern gemacht. Dort wurden sie auf landwirtschaftlichen Wegen, die von Spaziergängern, Radfahrern und Landwirten gleichermaßen genutzt werden, angebracht.
„Durch die Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen Thüringen (AGFK) sind wir auf die Aktion in Jena aufmerksam geworden. Wir haben die Idee übernommen und das Aufkleber-Design an unsere Bedürfnisse angepasst. Das Design werden wir nun auch anderen Kommunen der AGFK zur Verfügung stellen. Damit bekräftigen wir den guten Zusammenhalt unter den AGFK-Mitgliedern“, ergänzt Dirk Büschke.