Erstes Erfurter Zukunftsforum für seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Rund 180 Personen aus Verwaltung, Politik, Vereinen und Verbänden, Krankenkassen, Kindertagesstätten, Schulen und der Jugendarbeit kamen zum Zughafen und diskutierten unter anderem darüber, wie das seelische Wohlbefinden der Jüngsten unserer Gesellschaft nach über 30 Monaten Pandemie verbessert werden kann.
Dabei ging es um verschiedene Fragen. Dazu gehörte, was „seelische Gesundheit“ bedeutet, welche Faktoren das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen beeinflussen und welche Rahmenbedingungen es braucht, um jedem Kind die besten Startbedingungen ins Leben zu ermöglichen.
Aktuell veröffentlichte Studien und Statistiken, wie der Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK, zeigen alarmierende Zahlen. Demnach gibt es beispielsweise in der Bundesrepublik einen Anstieg von 54 Prozent an neu diagnostizierten Essstörungen bei Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren. Ähnlich hoch ist die Zunahme von Depressionen und Angststörungen. Wie sich dieser Anstieg an Krankheitsbildern in der beruflichen Praxis mit Kindern und Jugendlichen widerspiegelt, stellte den großen Rahmen des ersten Erfurter Zukunftsforums für seelische Gesundheit dar.
Nach Impulsvorträgen durch Prof. Dr. Diana Ramm, FH Erfurt, Professorin für Gesundheit, Teilhabe und Inklusion zum Thema „Seelische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen. Impulse. Aspekte.Herausforderungen.“ und Dr. Antje Richter-Kornweitz, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie
für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. zum Thema „Aufwachsen in Wohlergehen für alle braucht Armutssensibilität auf allen Ebenen“ tauschten sich die Konferenzteilnehmer in kleinen Gruppen im Format Open Space mit Experten aus. Die Teilnehmer konnten eigene Themen einbringen, aus denen dann mehrerer Arbeitsgruppen gebildet werden. Die Erkenntnisse daraus teilten die Teilnehmer im Anschluss wiederum miteinander.
Die Zielsetzung des Veranstaltungsformates war Austausch und Vernetzung. „Hier hat die Coronapandemie Schwachstellen aufgezeigt, die unter anderem dazu führten, dass Hilfsangebote nicht zeitnah und transparent an die Zielgruppe weitergegeben werden konnten“, sagt Jette Schäfer aus dem Erfurter Gesundheitsamt. Die Forumsteilnehmer waren sich auch einig darüber, dass neue Wege im Bereich der Gesundheitsförderung, gerade an Schulen und Kindertagesstätten, gegangen werden müssen. Nur so kann Kindern und Jugendlichen in ihrem Alltag ein gesundes Aufwachsen ermöglicht werden.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass das Erfurter Zukunftsforum einen gelungenen Startschuss hinsichtlich einer verbesserten Kommunikation und Vernetzung bot. Entsprechend sollen weitere kontinuierliche Formate folgen.