Neue Sonderausstellung im Angermuseum zeigt Landschaftsmalerei von Protagonisten der Leipziger Schule
Idyllisch und irritierend zugleich
Die Gemälde von Wolfgang Mattheuer (1927-2004) und dem über 50 Jahre jüngeren Markus Matthias Krüger (*1981) offenbaren die lebendige Traditionsbeziehung zwischen einem Protagonisten der ersten Generation der Leipziger Schule und einem Leipziger Künstler der Gegenwart. Hier wie da geht es um die Entwicklung figürlicher Malerei und speziell einer romantisch inspirierten Landschaftsmalerei. Vieles wirkt auf den ersten Blick idyllisch, auf den zweiten Blick jedoch irritierend.
Die Kunst von Mattheuer weist Bezüge zur geometrisch vereinfachten Figuration, aber auch zu den Sehnsuchtsmotiven der deutschen romantischen Malerei auf. Viele Bildfindungen des berühmten Lehrers der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig wirken erzählerisch und beziehen sich etwa auf populäre Mythen, andere entfalten eine gleichsam magische Präsenz der Objekte.
Die Landschaftsgemälde Krügers, der ebenfalls an der HGB Leipzig studierte, wo er bis 2013 Meisterschüler in der Klasse von Annette Schröter war, schreiben die Traditionen der Neuen Sachlichkeit, des Magischen Realismus und der Romantik in der Gegenwart fort. Seine Malweise mit feinen Pinseln erzeugt Landschaftsausschnitte von realistischer Präzision, doch was sich darin ereignet, entspringt nicht der Beobachtung, sondern der Fantasie.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Kunsthalle Jesuitenkirche Aschaffenburg und der Galerie Schwind, Leipzig. In der Edition der Galerie Schwind ist zu der Ausstellung von Markus Matthias Krüger und Wolfgang Mattheuer in Aschaffenburg und Erfurt der Katalog „Unter blauen Himmeln“ erschienen.