Fördermittel für die Sanierung der Festungsmauern der Zitadelle Petersberg – Bund, Land und Stadt fördern gemeinsam
Mustergültige Förderpartnerschaft
2017 ist die Festung Petersberg als national wertvolles Kulturdenkmal in das gleichnamige Förderprogramm der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) aufgenommen worden. Der Beigeordnete für Kultur und Stadtentwicklung, Dr. Tobias J. Knoblich, beschreibt die zugrunde liegende Förderpartnerschaft wie folgt: „Diese Förderung besteht sieben Jahre und wird gleichzeitig mit 150.000 Euro jährlich durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie unterstützt. Die Förderung setzt jedoch auch einen Eigenanteil von 150.000 Euro aus Mitteln des städtischen Haushaltes voraus. Zu ergänzen wäre daher in der Berichterstattung, dass hier Kommune, Land und Bund geradezu mustergültig Lasten teilen und paritätisch fördern.“
Die Mittel sind für die Sanierung der Festungsmauern des Petersberges vorgesehen. 2022 und 2023 ist die Sanierung der längsten Mauer der Festung, die nordöstliche Face der Bastion Phillipp (164 m) geplant. Allerdings wurde beim derzeitigen Bauabschnitt an der Bastion Phillipp nach dem Entfernen der Fugen ein desolater Mauerwerkszustand sichtbar. Fugen- und Mauermörtel, teilweise sogar ganze Mauerwerksgefüge, sind durch Verwitterungen teilweise bis 50 cm Tiefe entfestigt. Dieses verstärkte Schadensbild wird zu einer erheblichen Kostenmehrung führen.
Ab 2024 läuft die Förderung aus. Dann muss die Stadt Erfurt für die Sanierung der Festungsmauern aus eigener Kraft aufkommen; solch ein historisches Spezialbauwerk bleibt wohl auf Dauer eine Herausforderung. So steht die dringende Sanierung der nördlichen Face der Bastion Johann (gegenüber der Bauhütte, Finanzierungsbedarf rund 700.000 Euro), der Mauer der Bastion Martin an der Lauentorstraße (rund 250.000 Euro), der Mauern des Ravelin Lothar und anderer Mauerwerksabschnitte noch aus.
„Die jahrelange Bindung von Bundes- und Landesmitteln verpflichtet uns einmal mehr, den Petersberg insgesamt denkmalgerecht zu gestalten. Ohne das gut erhaltene und erlebbare Festungsbauwerk könnten wir den Petersberg kaum angemessen touristisch vermarkten, es ist die Voraussetzung für alle weiteren Nutzungen“, so Knoblich.