Interaktive Ausstellung zum Thema Alkohol in der Schwangerschaft in Erfurt eröffnet
Nach Schätzung der Bundesdrogenbeauftragten kommen in Deutschland jährlich rund 10.000 Kinder auf die Welt, die unter einer Form der Fetalen Alkoholspektrum-Störung (FASD) leiden. FASD ist die häufigste nicht-genetische Behinderung bei Kindern und zu 100 Prozent vermeidbar. Sie wird durch den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft ausgelöst. Das Syndrom kann etwa zu Wachstumsauffälligkeiten und Schäden des zentralen Nervensystems bei den Neugeborenen führen.
Die Ausstellung „Wenn schwanger, dann Zero!“ wurde am Montag, dem 11. Juli 2022, im großen Saal im zweiten Obergeschoss der Marktstraße 6 in Erfurt eröffnet.
Zur Eröffnung mit Mitarbeitern der Frühen Hilfen des Jugendamtes, des Helios Klinikums Erfurt und der Beigeordneten für Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit, Anke Hofmann-Domke, sagte der Jugendamtsleiter Thomas Trier: „Es ist wichtig, dass wir frühestmöglich in die Aufklärung gehen. Nur so können wir die Fälle von Kindern, die mit FASD geboren werden, verringern.“
Interaktiv und erlebnisorientiert informiert die Ausstellung an drei Stationen über Schwangerschaft, Alkohol und Schädigungen wie zum Beispiel FASD. Im Zentrum steht ein begehbares Kuppelzelt, das eine Gebärmutter symbolisiert. Die Ausstellung wurde vom FASD-Netzwerk Nordbayern in Kooperation mit der Jugendkunstschule Erlangen entwickelt und vom Bundesministerium für Gesundheit finanziell unterstützt.
Alle Erfurterinnen und Erfurter sind dazu eingeladen, die Ausstellung und das Thema interaktiv zu erleben. Besucher sollten sich rund eine Stunde Zeit nehmen, um die vielen Bilder, Filme, Texte und Informationen in Ruhe wahrnehmen zu können.
Folgende Zeiträume stehen dafür zur Verfügung:
Dienstag, 12.07.2022, von 13:30 bis 17:00 Uhr
Mittwoch, 13.07.2022, von 13:30 bis 17:00 Uhr
Donnerstag, 14.07.2022, von 13:30 bis 17:00 Uhr
An den Vormittagen haben jeweils Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klassenstufe, Auszubildende sowie Studierende die Möglichkeit, die Ausstellung in einem eineinhalbstündigen Workshop geführt zu erleben und mit Erfurter Fachkräften in einen inhaltlichen Diskurs zum Thema Alkohol und Schwangerschaft zu treten. Nachmittags wird die Ausstellung für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich sein.
Die Organisation und inhaltliche Ausgestaltung der Aktionswoche erfolgt in Kooperation der Frühen Hilfen des Jugendamtes der Stadtverwaltung Erfurt mit dem Präventionszentrum der Suchthilfe in Thüringen (SiT) und der Thüringer Fachstelle für Kooperation und Qualitätsentwicklung im medizinischen Kinderschutz des Helios Klinikum Erfurt.
Bereits vor rund einem Jahr gab es im Erfurter Helios Klinikum eine Fachtagung des Netzwerkes der Frühen Hilfen. In Zukunft sollen auch weitere Suchtproblematiken in der Schwangerschaft für die Erfurterinnen und Erfurter erklärbar gemacht werden. Mit FASD sei nun das Thema für den Auftakt gefunden, sagte Jana Posner-Jauch von den Frühen Hilfen im Jugendamt.
Die Frühen Hilfen des Jugendamtes sind unter fruehehilfen@erfurt.de erreichbar.