„Inter Judeos“: Sonderausstellung der Alten Synagoge wird verlängert
Detailreiches Bild des mittelalterlichen jüdischen Quartiers
Die Sonderausstellung führt mitten ins Herz der historischen Innenstadt von Erfurt. Seit dem 13. Jahrhundert lebten dort hauptsächlich Juden, aber auch Christen in unmittelbarer Nachbarschaft. Die erste Gemeinde wurde 1349 bei einem Programm ausgelöscht, bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts siedelten sich im selben Viertel wieder jüdische Familien an.
Neueste Forschungen zeichnen ein detailreiches Bild des mittelalterlichen jüdischen Quartiers. Es lässt sich anhand archäologischer Funde, Baubefunde und schriftlicher Quellen gut rekonstruieren. So entsteht ein lebendiges Bild jüdischen Lebens im Mittelalter, das die Grundlage für unsere aktuelle Sonderausstellung ist, die in der Alten Synagoge, aber hauptsächlich direkt im jüdischen Wohnviertel gezeigt wird.
Die Ausstellung führt zum Wohnhaus von Isaak dem Fleischer und den jüdischen Fleischbänken. Sie zeigt anhand von Ausgrabungsergebnissen eine möglicherweise jüdische Bäckerei und markiert mit einer historischen Darstellung den Standort der zweiten mittelalterlichen Synagoge. Funde, die auf jüdisches Handwerk hindeuten, und ein Stein mit einer jiddischen Inschrift sind zu sehen, wie auch Karten und Rekonstruktionszeichnungen der Bebauung.
Die Actionbound-Ralley durch das jüdische Quartier bietet eine Möglichkeit die Ausstellung spielerisch zu erleben. Nach dem Download der App „Actionbound“ und dem Scannen des QR-Codes kann es kostenfrei losgehen.
Weitere Informationen sowie der Flyer zur Ausstellung und zum Begleitprogramm sind im Museum Alte Synagoge erhältlich.