Bäume für die Vielfalt - Baumpflanzung auf der Fuchsfarm

21.03.2022 14:28

Heute ist Internationaler Tag des Waldes. Aus diesem Anlass wurde am Mittag der Baum des Jahres 2022 von Erfurts Umweltbeigeordnetem Andreas Horn am Naturerlebnisgarten Fuchsfarm gepflanzt.

Rotbuche zum Internationalen Tag des Waldes gepflanzt

Drei Männer pflanzen einen Baum
Foto: Der Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes, Jörg, Lummitsch, Tobias Söllner, Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, und Umweltbeigeordneter Andreas Horn (v.l.n.r.) pflanzen die schon stattliche 3 Meter große Rotbuche. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Unterstützt wurde er von Tobias Söllner, Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Thüringen, die die Rotbuche gespendet hat.

Der Baum – schon stattliche drei Meter lang – komplettiert die bereits vorhandenen Bäume des Jahres an der Fuchsfarm. Dort ist bereits ein attraktiver Platz mit einer verschiedenartigen Baumreihe entstanden. Eine Winterlinde, eine Elsbeere, eine Esskastanie, eine Flatterulme, eine Robinie und zuletzt zwei Stechpalmen wurden in den letzten Jahren gepflanzt.

Der Naturerlebnisgarten Fuchsfarm nutzt die Baumarten für seine Bildungsarbeit. Die Bäume können beim Wachstum begleitet werden, aber auch die Unterschiede der Arten sind ein wichtiges Thema. Zusätzlich sind sie eine wichtige Bereicherung für Insekten.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Thüringen, setzt sich mit ihrem Engagement für den Schutz, die Erhaltung und Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume, die Artenvielfalt und die naturverträgliche nachhaltige Nutzung des heimischen Waldes ein.

Coronabedingt fand die Veranstaltung, die sonst traditionell mit Kindern lokaler Kindergärten oder Schulen und einer Waldführung mit Försterin durchgeführt wird, in kleinem Rahmen statt.

Hintergrund
Der 21. März wurde erstmals 1971 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als „Internationaler Tag des Waldes“ proklamiert. Seit 2012 ist dieses Datum offizieller Aktions- und Thementag der Vereinten Nationen. Wälder schützen und nachhaltig nutzen, anstatt sie zu zerstören, lautet seitdem die Botschaft des jährlich überall auf der Welt begangenen Waldtages. Mit der Bedrohung durch den Klimawandel hat er in den letzten Jahren eine weitere wichtige Bedeutungsdimension bekommen.

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist Baum des Jahres 2022 – als einzige Baumart schon zum zweiten Mal (1990 zum ersten Mal). Sie ist eine typische Waldbaumart. Früher waren 90 % der Wälder in Deutschland durch Rotbuchen dominiert. Heute ist sie zwar die wichtigste Laubbaumart, hat aber nur noch einen Anteil von 15 % – Tendenz steigend.

Auch im Erfurter Steigerwald hat sie höhere Anteile, allerdings ist sie auf trockenen Standorten zunehmend im Nachteil. In den Dürrejahren 2018 bis 2020 hat sie stark gelitten. Auch im Steiger sterben zunehmend vor allem alte Buchen ab als Reaktion auf den Trockenstress. Auf anderen, besser mit Wasser versorgten Standorten schreiben Expertinnen und Experten der Rotbuche eine wichtige Rolle im Klimawandel zu.

Sie ist eine ausgeprägte Schattenbaumart, kommt also auch mit wenig Licht im Wald zurecht und dominiert dann die Waldflächen, weil kaum eine andere Baumart die Schatten der Buchenkronen toleriert. Somit steht sie quasi am Ende der Nahrungskette der Waldbäume.