Helmut Kohl hat nun eigene Straße am Petersberg
Oberbürgermeister Bausewein würdigte Ex-Kanzler als Visionär
Zirka 70 Gästen waren anwesend, als Oberbürgermeister Andreas Bausewein gemeinsam mit Alt-Oberbürgermeister Manfred Ruge sowie den beiden CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Hose (Stadtrat) und Mario Voigt (Landtag) das Straßenschild enthüllte.
Die Straße ehrt den früheren Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl für seine Verdienste um die Deutsche Einheit und die Europäische Einigung. Bausewein würdigte Kohl als Politiker mit Visionen. „Wenn man heute durch Erfurt läuft, dann sieht man blühende Landschaften“, sagte er. Alt-Oberbürgermeister Manfred Ruge, der Kohl oft getroffen hat, beschrieb ihn als Macher. „Während andere zauderten und haderten, packte Helmut Kohl an.“
Der Tag der Straßeneinweihung war bewusst gewählt. Auf den Tag genau vor 32 Jahren, am 20. Februar 1990, hatte Helmut Kohl auf dem Erfurter Domplatz vor rund 100.000 Ostdeutschen gesprochen. Es war sein erster Wahlkampfauftritt vor den ersten freien Wahlen in der DDR. Helmut Kohl versprach den Menschen damals ein „blühendes Gemeinwesen“ durch die Soziale Marktwirtschaft. Damit löste er vor Ort Jubelstürme und später viel Kritik aus, als sich die Neuen Bundesländer nach der Deutschen Einheit erst einmal im wirtschaftlichen Niedergang befanden. Alt-Oberbürgermeister Manfred Ruge beschreibt den Auftritt von Erfurt so: „Er sprach uns aus den Herzen, und er sprach Klartext.“
Um an diesen Auftritt Kohls zu erinnern, liegt die Straße unweit des Domplatzes. Die CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat, die den Vorschlag der Namensgebung gemacht hatte, hatte sich die kleine Straße am Petersberg gewünscht. Der Stadtrat hatte zugestimmt. In unmittelbarer Nähe befindet sich das von den Johannitern entwickelte Bauvorhaben „Andreasgärten“.
Dr. Helmut Kohl war von 1982 bis1998 deutscher Bundeskanzler. Er verstarb am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren.