Stadtgoldschmiedin 2022 steht fest: Sarah Ordóñez aus Mexiko kommt nach Erfurt
Auswahl aus 14 qualitativ hochwertigen Einreichungen
Vergangene Woche entschied sich die Jury, bestehend aus dem Beigeordneten für Kultur und Stadtentwicklung, Dr. Tobias J. Knoblich, der amtierenden Kulturdirektorin Imke Beyers, vier Fachjurorinnen und -juroren sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Stadtratsfraktionen, für Sarah Ordóñez. 14 Schmuckkünstlerinnen und Schmuckkünstler aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Norwegen, Spanien, Taiwan, Japan und Mexiko hatten sich um das mit 4.000 Euro dotierte Amt beworben.
Dabei reichte das Spektrum der qualitativ hochwertigen Einreichungen von traditionellen Ansätzen bis zu experimentellen Auffassungen, die den Schmuckbegriff in seinen Grenzen ausloten. Alle Bewerberinnen und Bewerber besitzen Anerkennung in internationalen Fachkreisen und hervorragende Referenzen.
Die Künstlerin
Sarah Ordóñez ist eine junge Schmuckkünstlerin, deren Schmuck sich an traditionelle Gegenstände anlehnt und sie in eine moderne Formensprache übersetzt. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der renommierten Alchimia in Florenz. „Spannend an Frau Ordóñezs Arbeiten ist, dass man neben dem handwerklichen Können darin auch ihre Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten und sozialkritischen Fragestellungen sehen kann. Machismus, Ausgrenzung und Zugehörigkeit sind beispielsweise Themen, die sie in ihrem Schmuck verhandelt. Wir freuen uns sehr, dass diese international arbeitende Künstlerin die Stadt Erfurt im kommenden Frühjahr mit ihren Impulsen bereichert und sind gespannt auf die Arbeiten, die entstehen werden“, sagt Dr. Tobias J. Knoblich.
Vom 2. Mai bis zum 31. Juli 2022 arbeitet die Stadtgoldschmiedin in den städtischen Künstlerwerkstätten und erhält zudem eine Gästewohnung. Der Austausch mit Erfurt, seiner Stadtgesellschaft und anderen Kreativen soll in ihren Arbeitsprozess einfließen. Um daran teilzuhaben, wird die Öffentlichkeit regelmäßig über ihre Arbeit informiert. Am Ende des Aufenthaltes werden die entstandenen Stücke in einer Ausstellung im Angermuseum präsentiert.
Hintergrund
Aufbauend auf den Traditionen des Goldschmiedehandwerkes und der künstlerischen Schmuckgestaltung in Erfurt soll der internationale Ruf der Stadt als ein wichtiger Ort des künstlerischen Schmuckschaffens hervorgehoben und der Stadt und der Region in diesem Bereich neue Impulse gegeben werden. Aus diesem Grund schreibt die Stadt Erfurt seit 1994 alle drei Jahre das symbolische Amt des Stadtgoldschmiedes aus, das neben der Landeshauptstadt nur noch in Hanau (seit 2004) und Schwäbisch Gmünd (seit 1989) vergeben wird.
Zuletzt hatte Alexandra Bahlmann aus München das Amt inne.