Thüringer Städte fordern: Präsenzpflicht an den Schulen sofort aufheben
Bausewein: „Jede Möglichkeit einer Ansteckung muss unterbunden werden.“
Dies solle inzidenzabhängig entschieden werden, mindestens aber ab einer Inzidenz von über 1.000 gelten. Begründet wird die Forderung mit Blick auf die 7-Tage-Inzidenzen von Kindern und Jugendlichen. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts liegt diese für 5- bis 14-jährigen Kinder in Thüringen bei über 2.400 mit steigender Tendenz.
Andreas Bausewein, Oberbürgermeister Erfurt, dazu: „Die Menschen werden Weihnachten nicht auf Familienfeiern unterm Weihnachtsbaum verzichten. Heißt: Die Infektionsgefahr ist sehr hoch. Um diese für Eltern und Großeltern zu verkleinern, sollten die Kinder in den Tagen zuvor nicht auf ihre Klassenkameraden treffen. Deshalb bin ich für das Aussetzen der Präsenzpflicht. Wir haben in der Pandemie einen Punkt erreicht, an dem nicht mehr alles so weiter laufen kann wie bisher. Wir stehen vor der totalen Überlastung unseres medizinischen Systems. Jetzt kommt es darauf an, Kontakte zu minimieren. Möglichst jede Möglichkeit einer Ansteckung muss unterbunden werden.“
Dr. Thomas Nitzsche, Oberbürgermeister von Jena ergänzt: „Die Pandemie ist aktuell eine Pandemie der Ungeimpften. Und damit ist es natürlich vor allem auch eine Pandemie der Kinder und Jugendlichen, weil nirgendwo so viele Menschen zusammenkommen, für die es noch nicht ausreichend Impfangebote gibt. Die Kinder-Impfungen starten jetzt, aber es wird eine Zeit brauchen, bis die Effekte sichtbar werden. Aus diesem Grund benötigen wir jetzt einen Sicherheits-Puffer an den Schulen und die Möglichkeit, Kinder und ihre Eltern durch das Aussetzen der Präsenzpflicht vor weiteren Infektionen zu schützen.“