Sonderausstellung „Inter Judeos – Das mittelalterliche jüdische Quartier in Erfurt“
Neueste Forschungen zeichnen ein detailreiches Bild des mittelalterlichen jüdischen Quartiers. Es lässt sich anhand archäologischer Funde, Baubefunde und schriftlicher Quellen gut rekonstruieren. So entsteht ein lebendiges Bild jüdischen Lebens im Mittelalter, das die Grundlage für die aktuelle Sonderausstellung ist. Diese wird in der Alten Synagoge, aber hauptsächlich direkt im jüdischen Wohnviertel gezeigt.
Die Ausstellung führt zum Wohnhaus von Isaak, dem Fleischer, und den jüdischen Fleischbänken. Sie zeigt anhand von Ausgrabungsergebnissen eine möglicherweise jüdische Bäckerei und markiert mit einer historischen Darstellung den Standort der zweiten mittelalterlichen Synagoge. Funde, die auf jüdisches Handwerk hindeuten, und ein Stein mit einer jiddischen Inschrift sind zu sehen, wie auch Karten und Rekonstruktionszeichnungen der Bebauung im Quartier.
Im Begleitprogramm zur Ausstellung vertiefen Vorträge und Führungen bestimmte Aspekte der Sonderausstellung. So führt Frau Dr. Karin Sczech zu Orten von archäologischen Untersuchungen im jüdischen Quartier oder Christian Misch hält einen Vortrag zum Prachtbau des Abraham von Rothenburg. Die Ausstellung ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. So sollen bestimmte Orte dauerhaft markiert und erläutert werden. Zudem ist geplant, die Inhalte über die Laufzeit der Ausstellung hinaus in einer App zum jüdischen Quartier zugänglich zu machen.
Als pädagogisches Programm zur Sonderausstellung gibt es eine Actionbound-Ralley durch das jüdische Quartier. Die digitale Schnitzeljagd lädt Schulklassen, aber auch interessierte Einzelbesucherinnen und -besucher dazu ein, sich auf spielerische und vielseitige Art und Weise mit den Inhalten der Ausstellung zu beschäftigen. Nach dem Download der App „Actionbound“ und dem Scannen des QR-Codes kann es kostenfrei losgehen.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm sind im Museum Alte Synagoge oder online erhältlich..