Erfurt ist Modellstadt für besseren Fußverkehr
Das Projekt mit dem Titel „Gut gehen lassen – Bündnis für attraktiven Fußverkehr“ soll dazu beitragen, die Sicherheit und Attraktivität des zu Fuß Gehens zu erhöhen sowie Stadtverwaltungen entsprechende Maßnahmen und Empfehlungen dafür an die Hand zu geben. Ausgewählt wurden neben Erfurt auch Braunschweig, Flensburg, Meißen und Wiesbaden. Bis Anfang 2023 wird es in jeder der fünf Städte strategische Gespräche mit der Stadtverwaltung, einen Workshop, einen Fußverkehrs-Check, eine Aktion auf der Straße und eine Begehung mit der Kommunalpolitik – ein so bezeichnetes „Parteiengespräch auf dem Gehweg“ – geben.
Zudem werden engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihr Quartier gesucht, so genannte „Quartiers-GeherInnen“, die vom Fachverband Fußverkehr geschult werden sollen. Sie sollen zum Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Verwaltung werden und ihren Mitbürgern vermitteln, wie sie mit entsprechenden Materialien und Kenntnissen die Kommunalverwaltung bei der Fußverkehrsförderung unterstützen können. Im Juli 2021 hat sich bereits in Erfurt ein Ortsverband des Fuss e. V. gegründet, der gerne Unterstützende aufnimmt.
Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und vom Umweltbundesamt gefördert. Im Vorfeld hatten sich bundesweit 30 Städte beim Fuss e. V. um die Teilnahme an dem Projekt als Modellstadt beworben.
Insgesamt soll das Bewusstsein in der Bevölkerung wie auch in Politik und Verwaltung für die Bedürfnisse von Zufußgehenden stärker fokussiert werden. „Wir erhoffen uns, im Rahmen der Beteiligung Impulse von der Stadtbevölkerung und ein Verständnis für die Bedürfnisse vor Ort zu erlangen“, so Achim Kintzel vom Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung. „Gleichzeitig bauen wir auf die fachkundige Unterstützung des Fuss e. V. im Umgang mit schwierigen Argumenten, denen wir beim Thema Flächenneuverteilung oft gegenüberstehen, um eine Fußverkehrsförderung und auch die Akzeptanz für entsprechende Maßnahmen zu erreichen.“ Oberbürgermeister Bausewein unterstützt die Teilnahme seiner Stadt: „Unser Bestreben als Modellstadt besteht darin, den Fußverkehr künftig stärker in unseren Planungen zu berücksichtigen und einige der mit Fuss e. V. erarbeiteten Maßnahmenvorschläge, die zur Verbesserung des Fußverkehrs beitragen sollen, in den kommenden Jahren umzusetzen.“
Ansprechpartner
Patrick Riskowsky (Projektleiter)
Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e. V.
fvs@fuss-ev.de
Tel. 030 4927473 (Montag bis Freitag 9:00 bis 15:00 Uhr, mit Anrufbeantworter)