Gemeinsame Leitstelle mit Weimar und Sömmerda in Sicht
Zweckvereinbarung im Erfurter Rathaus unterschrieben
„Die Grundidee, Leitstellenstrukturen zu straffen, war die richtige“, sagte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein zur Unterzeichnung. „Ich hätte mir aber gewünscht, dass der Sprung etwas größer wird.“ Bausewein spielte damit darauf an, dass ursprünglich eine größere „Regionalleitstelle Mitte“ angedacht war, an der sich weitere Partnern beteiligen sollten. Doch das stieß in anderen Landkreisen auf wenig Gegenliebe. Vor allem das Weimarer Land hatte sich trotz mehrfacher Erfurter Vorstöße einer gemeinsamen Leitstelle verweigert. „Dort ist man überzeugt, man kann es allein besser. Das glauben wir nicht“, kommentierte Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine die Apoldaer Entscheidung. Er freut sich, dass nun Weimar, Erfurt und Sömmerda „zusammenrücken“. Kleine wies außerdem darauf hin, dass Verhandlungspositionen der jeweiligen Kommunen umso mehr gestärkt werden, umso mehr Partner es gebe. Nur so habe man die Kraft, realistische Entgelte für die Einsätze des Rettungsdienstes zu verhandeln. „Aus wirtschaftlicher und personeller Sicht ist die zentrale Leitstelle in Erfurt alternativlos“, fügte Erfurts Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt, Andreas Horn, an.
Bereits seit 25 Jahren sind Erfurt und der Landkreis Sömmerda durch eine gemeinsame Leitstelle miteinander verbunden. Sömmerdas Landrat Harald Henning lobte die Zusammenarbeit heute in den höchsten Tönen. „Das klappt hervorragend“, sagte er. Er sei dankbar darüber, dass sich Weimar zum Mitmachen entschieden habe. Wegen des engen Kontakts sei der Standort Erfurt wichtig. Der Rettungsdienst in Weimar wird bisher von Jena aus disponiert. Oberbürgermeister Peter Kleine würde bereits gern Ende kommenden Jahres nach Erfurt wechseln. Ein genauer Zeitplan steht aber noch aus.
Für die neue „Regionalleitstelle Mitte“ soll in Erfurt ein neues Gebäude errichtet werden. Die Stadtverwaltung hat sich dafür bereits das erforderliche Baugrundstück gegenüber der Feuerwache in Erfurt-Marbach gesichert, hat das Baufeld vorbereitet und die Vergabe von Planungsleistungen vorbereitet. Auch ist eine Machbarkeitsstudie kurz vor Fertigstellung und werden Haushaltsmittel geplant. Im besten Fall könnte die neue Leitstelle Ende 2026 in den Probebetrieb gehen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine umfangreiche Förderung des Landes.