Bauhausmädels tragen Kragen
Die an der Ausstellung beteiligten Textildamen zeigen Kragen in verschiedensten Techniken wie der Klöppel- und Schiffchentechnik, sie sind gestickt, genäht, gehäkelt, gefilzt, gequilt, appliziert und gedrahtet. Sie überraschen durch ihre Dominanz, Materialität, Farbenfreude und Ausführung. In gemeinschaftlicher Arbeit, im Austausch und in gegenseitiger Hilfe beschäftigten sich 19 Teilnehmerinnen textilhandwerklich und textilkünstlerisch mit dem Prinzip „Kragen“. Der Kragen steht hierbei symbolisch für jene Aufmerksamkeit und Ehrung, die sich die Frauen verdient haben, er steht für die Freude am Experiment und für das schmückende aber nicht unerhebliche Beiwerk zu einer Mode.
Im Rahmen der Feierlichkeiten ihres 40-jährigen Jubiläums ist nun ein kleiner Teil ihres textilen, kunsthandwerklichen und künstlerischen Kragen-Werkes in der Michaeliskirche Erfurt zu sehen. Etwa 40 auffallende, exquisite, ungewöhnliche Objekte stehen und hängen im Kirchenraum und nehmen diesen ein.
Die Ausstellung ist Teil der Ehrung Gerlinde Ruschs und ihrer Frauen, die sich durch ihre ehrenamtliche Arbeit seit vielen Jahren auszeichnen, die das Erbe der Textilkunst bewahren, weitergeben und eine neue Ausdrucksweise verschaffen. Gerlinde Rusch wurde 2019 von der Ehrenamtsstiftung des Landes Thüringen und vom Ehrenamtsbeauftragten der Stadt Erfurt gewürdigt.