Freifläche in der Blumenstraße freigegeben
„Die alte Anlage bot kaum Aufenthaltsqualität“, erinnert sich Oberbürgermeister Andreas Bausewein. „Nun gibt es hier Angebote für kleine und große Kinder, für Menschen mittleren Alters und für Senioren, für Menschen mit und ohne Behinderung.“
Auf dem terrassenförmigen Gelände finden die Erfurterinnen und Erfurter verschiedene Bereiche. Das Ballsportfeld wurde saniert und mit einem Fallschutzbelag ausgestattet. Der Ballfangzaun ist eine niederländische Konstruktion, die im Vergleich zu herkömmlichen Ballfangzäunen besonders geräuscharm und transparent ist.
Auf einer Sportterrasse gibt es Angebote für Menschen verschiedenen Alters: Ein Multifunktionstrainer und ein Air Walker stärken die Fitness, auf einem Balanceteller können Senioren ihren Gleichgewichtssinn schulen. Gleich nebenan wurde wieder eine Tischtennisplatte aufgestellt – das war ein Wunsch der Anwohner, deren Ideen in die Gestaltung der Fläche eingeflossen sind.
Auf der oberen Ebene befinden sich Spielflächen. Das Karussell „Seerose“ ist auch von Kinder mit Behinderung nutzbar. Dank eines Gummibelags, der gleichzeitig als Fallschutz dient, kann mit einem Rollstuhl bis an das Spielgerät gefahren werden. Auch der danebenliegende Spielbereich beinhaltet barrierefreie Elemente. Das Metallstangengerüst ist farblich so gestaltet, dass auch sehbehinderte Kinder sich orientieren können.
Auf der mittleren Ebene bietet eine Ruheterrasse mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten – zum Beispiel großen Drehsesseln – Raum für Entspannung im Grünen.
Auf der kleineren, durch die Straße Petersberg abgetrennten Fläche ist ein Spielbereich für Kleinkinder entstanden – auch das war Wunsch der Anwohnerinnen und Anwohner. Die Kleinsten können hier schaukeln und an Sandbacktischen spielen.
Das zuständige Planungsbüro Friedemann & Weber hat bereits den integrativen Spielplatz „Bella“ in der Tettaustraße gestaltet. So ist es kein Wunder, dass Barrierefreiheit in der Blumenstraße eine zentrale Rolle spielt. Die zieht sich nicht nur durch die Spielflächen, sondern durch die gesamte Parkgestaltung: Die Treppen wurden mit zweifarbigen Stufen gestaltet. Sie geben Sehbehinderten visuelle Signale. Als taktiles Merkmal ist vor den Stufen eine Reihe von Granitsteinen mit dem Blindenstock tastbar. Unter den verschiedenen Sitzmöglichkeiten befinden sich auch mehrere seniorengerechte Bänke. Sie haben Armlehnen und erleichtern durch die leicht geneigte Sitzfläche das Aufstehen.
Der neue Hauptweg wird von Staudenflächen gesäumt. Seine Steigung wird durch kaum sichtbare Plateaus gemindert. So ist der Weg, der den angrenzenden Rad- und Gehweg entlasten soll, auch von Menschen mit eingeschränkter Mobilität bequem zu nutzen. Das Tiefbau- und Verkehrsamt hat hier für die passende Beleuchtung gesorgt, die in gleicher Form auch auf dem Petersberg installiert wird. In Anlehnung an die Blumenstraße wurden am Hauptweg und auf dem Kleinkinderspielplatz zwei Flora-Leuchten aufgestellt.
Die Freifläche in der Blumenstraße ist neben Hirschgarten und Nordpark eine der „Pionierbaustellen“ für die Tröpfchenbewässerung. Sie versorgt die neu gepflanzten Stauden und Bäume gleichmäßig über ein Leitungssysten. Langfristig soll die komplette Bewässerung zentral digital gesteuert werden.
Die Gesamtkosten für die Umgestaltung belaufen sich auf 960.000 Euro. Rund 700.000 Euro stammen aus Fördermitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für nachhaltige Stadtentwicklung.