Freifläche soll Wohnquartier am Herrenberg aufwerten
Ideen von Anwohnerinnen und Anwohnern sollen in Planung einfließen
Fördermitteln in Höhe von 27.000 Euro hat das Garten- und Friedhofsamt zur Verfügung, um die 1992 gebaute, 2.000 Quadratmeter große Fläche umzugestalten. Das Projekt wurde möglich, weil die Fläche von der Impulsregion Erfurt-Weimer-Jena-Weimarer Land in das Förderprogramm Salute4CE – das CE steht für Central Europe – aufgenommen wurde. Das EU-Förderprogramm zielt darauf ab, kleine Grünflächen in mitteleuropäischen Städten zu retten, zu schützen und zu entwickeln. Die Stadt Erfurt hatte sich mit der Freifläche in der Körnerstraße beworben. „In der Geraaue entsteht im Erfurter Norden der größte Landschaftspark Thüringens. Daher haben wir uns bewusst für eine Fläche im Erfurter Süden entschieden“, begründet Stephan Wunder vom Garten- und Friedhofsamt die Bewerbung. „Die Umgestaltung der Fläche soll einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, die Aufenthaltsqualität erhöhen und das Wohnquartier aufwerten“, sagt Christian Bachmann als Vertreter der Impulsregion. „Dazu gehören auch Sitzmöglichkeiten, viel Grün und Bäume, die Schatten spenden.“
Den Anwohnerinnen und Anwohnern fiel an diesem Nachmittag noch viel mehr ein: Sie wünschen sich eine Beleuchtung, einen Skatepark, Klettergeräte, Bänke, Obstbäume zum Naschen und vieles mehr. „Der Austausch war für uns sehr wichtig, denn natürlich möchten wir den Platz umgestalten für die Menschen, die ihn auch nutzen“, erklärt Nadine Tschirner vom Garten- und Friedhofsamt. „Vieles wird uns in den Gesprächen vor Ort erst bewusst.“ Zum Beispiel, dass ein konkreter Wunsch nach Spielmöglichkeiten für ältere Kinder besteht, denn einen Kleinkinderspielplatz gibt es bereits im Innenhof. Auch eine Dämpfung für den Ballfangzaun wird gewünscht und Sand statt des Kiesbelags – um Lärm und die Verletzungsgefahr zu reduzieren.
„Diese Art der Bürgerbeteiligung zeigt immer auch, dass wir bestimmt einen Konsens finden, aber am Ende nicht alle glücklich machen können“, so Tschirner. Während sich viele in den Gesprächen vor Ort zum Beispiel einen Grillplatz auf der Fläche wünschten, um einen Treffpunkt zu schaffen, hatten andere Bedenken vor möglichem Lärm. Auch Hecken, Bäume und Sträucher wurden gewünscht, um einzelne Räume abzutrennen. Andere haben Angst, dass diese Ecken zu kriminellen Handlungen verleiten.
Das Garten- und Friedhofsamt wird nun die Vorschläge prüfen und in die Planung einfließen lassen. Baustart soll im Idealfall noch in diesem Jahr sein. Bis Herbst 2021 müssen die Bautätigkeiten abgeschlossen werden.