Extrathek wird zur Anlaufstelle für Spielebegeisterte
„Die Nachfrage an Brettspielen steigt. Die Kinder- und Jugendbibliothek hat bereits einen sehr großen Bestand, sodass wir am Domplatz ein Angebot für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren und für Erwachsene jeden Alters entwickelt haben“, erklärt Bibliothekspädagogin Christina Klauke. Gemeinsam mit Lektorin Constanze Bartosch hatte sie zunächst eine Veranstaltungsreihe etabliert. „Der wöchentliche Termin am Montag war eigentlich gedacht, um Spiele vorzustellen, aber er ist schnell zum Selbstläufer geworden.“ Bis zu 20 Spielbegeisterte haben sich – vor den Corona-bedingten Einschränkungen – regelmäßig zusammengefunden, um zu spielen. „Auch viele ältere Menschen haben hier Anschluss gefunden“, weiß Klauke zu berichten.
Insgesamt 13.000mal wurden Spiele in der Stadt- und Regionalbibliothek im letzten Jahr ausgeliehen – Anlass genug, ihnen mit der Extrathek im Zwischengeschoss einen eigenen Raum zu geben. „Die Palette ist breit und reicht von klassischen Familienspielen bis hin zu komplexen Kennerspielen“, erklärt Constanze Bartosch. „Nicht jedes Brettspiel, das interessant erscheint, möchte man ungetestet kaufen“, weiß die Bibliotheksmitarbeiterin. Erfurts Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke findet daher: „Die Extrathek bietet Familien eine wunderbare Gelegenheit, neue Spiele zu entdecken und in Ruhe zu Hause auszuprobieren.“ Alle Spiele sind für vier Wochen ausleihbar. Constanze Bartosch berät gerne und hat Empfehlungen für verschiedenste Spielgewohnheiten und Interessen. Darunter sind auch immer wieder Neuerscheinungen und die Spiele des Jahres wie „Pictures“. „Das Spiel ist schnell verstanden und macht Spaß – ideal für eine Partyrunde“, so Bartosch. Etwas kurios scheint angesichts der aktuellen Situation das Spiel „Pandemic“, das nach „Time Stories“ das am zweithäufigsten ausgeliehene Spiel in der Kategorie „Kennerspiele“. In dem Spiel, das 2009 auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres stand, geht es darum, gemeinsam im Team die Menschheit zu retten und ein wirksames Heilmittel gegen todbringende Viren zu entwickeln.