Endspurt für den Mini-Park in der Blumenstraße
Bedingt durch die Hanglange des Geländes wurden verschiedene Terrassen angelegt. Im oberen Bereich wird das Ballsportfeld saniert. Hier kann Fußball oder auch Basketball gespielt werden. Die Sportterrasse hält Angebote für alle Altersgruppen bereit: Ein Multifunktionstrainer und ein Air Walker stärken die Fitness, ein Balanceteller für Senioren ermöglicht Gleichgewichtsübungen. Als Bindeglied zwischen Sport und Spielflächen wird eine Tischtennisplatte installiert. Sie war ein Wunsch der Anwohner, der im Rahmen der Bürgerbeteiligung geäußert wurde. Auf einer Ruheterrasse bieten verschiedene Sitzmöglichkeiten Raum für eine Pause.
Auf der oberen Ebene befinden sich Spielflächen. Das Karussell „Seerose“ ist auch für Kinder mit Behinderung nutzbar. Dank eines Gummibelags, der gleichzeitig als Fallschutz dient, kann mit einem Rollstuhl bis an das Spielgerät gefahren werden. Auch das danebenliegende Spielareal beinhaltet barrierefreie Elemente. So ist zum Beispiel ein Metallstangengerüst farblich so gestaltet, dass sehbehinderte Kinder sich orientieren können.
„Hauptziel der Gestaltung war, auf engem Raum viele Funktionen für alle Generationen und verschiedene Bedürfnisse unterzubringen“, erläutert Planerin Sabine Friedemann. Für das Planungsbüro, das bereits den integrativen Spielplatz Bella in der Tettaustraße gestaltete, ist Barrierefreiheit längst zum grundlegenden Anspruch geworden. Die zieht sich nicht nur durch die Spielflächen, sondern durch die gesamte Parkgestaltung: Die Treppen wurden mit zweifarbigen Stufen gestaltet. Sie geben Sehbehinderten visuelle Signale. Als taktiles Merkmal ist vor den Stufen eine Reihe von Granitsteinen mit dem Blindenstock tastbar. Auch die Sitzmöglichkeiten variieren: Neben „normalen Bänken“ und Sitzblöcken werden Seniorenbänke aufgestellt. Sie haben Armlehnen und erleichtern durch die leicht geneigte Sitzfläche das Aufstehen. „Viele barrierefreie Elemente werden von den Besuchern wahrscheinlich gar nicht bewusst wahrgenommen“, erklärt die Planerin. „So befinden sich zum Beispiel zwischen den Sitzmöglichkeiten Lücken für Rollatoren und Rollstühle.“
Ein neuer Hauptweg ist bereits gepflastert. Er soll vor allem den angrenzenden Gehweg entlasten, auf dem es für Radfahrer und Fußgänger oft eng wird. Die Beleuchtung gleicht der, die auch auf dem Petersberg installiert wird. Zusätzlich werden in Anlehnung an die Blumenstraße zwei Flora-Leuchten aufgestellt.
Auf der kleineren, durch die Straße „Petersberg“ abgetrennten Freifläche entsteht ein Spielbereich für Kleinkinder. Auch er war ein Wunsch der Anwohner. Holzblöcke, die als Sitzgelegenheit und „Sandbacktische“ fungieren, sind bereits aufgestellt. Eine Schaukel kommt noch hinzu.
Der Bereich an der Blumenstraße ist „Pionierbaustelle“ für die Tröpfchenbewässerung. Über ein Leitungssystem werden die Pflanzen gleichmäßig bewässert – von Hand wäre das angesichts der trockenen, heißen Sommer kaum noch möglich. Zusätzlich wird die Umgebung durch die Verdunstung abgekühlt. „Die Freifläche ist voraussichtlich die erste Anlage in Erfurt, die vollautomatisch bewässert wird“, berichtet Planerin Sabine Friedemann. „Ziel ist, die komplette Bewässerung zentral digital zu steuern.“ Das kann über eine Handy-App passieren. Die Mitarbeiter des Garten- und Friedhofsamtes können so ganz leicht erkennen, an welcher Stelle es Probleme gibt, und gezielt Reparaturen im Bewässerungssystem vornehmen. Die Software hat außerdem Zugriff auf Klimadaten. So ist ein wetterabhängiges Wässern möglich.
Die Gesamtkosten für die Umgestaltung der Freifläche belaufen sich auf 960.000 Euro. Rund 700.000 Euro stammen aus Fördermitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – Mitteln für nachhaltige Stadtentwicklung.