Hochhaus aus Holz und Glas für ICE-City
Spektakuläre Architektur setzt sich in Wettbewerb durch
Beim Architektur-Wettbewerb für das neue Hotel der „Atlantic-Gruppe“ hat sich das Büro „Delugan Meissl“ gegen fünf namhafte Konkurrenten durchgesetzt. Der Clou der Wiener Architekten: Das 50 Meter hohe Gebäude soll aus Holz und Glas errichtet werden. Die Krämerbrücke habe zum Fachwerk inspiriert, erklärte Roman Delugan. Es sei der „Thüringer Leiter“ nachempfunden. Ob allerdings auch das Tragwerk für das Hochhaus komplett aus Holz gebaut wird, das konnte der Architekt noch nicht sagen. Es wäre zwar eine Premiere für Deutschland, würde aber an den Brandschutz hohe Anforderungen stellen. Deshalb sei im Inneren auch ein Mix mit anderen Materialien denkbar.
Wie die Jurymitglieder, die einstimmig für diesen Entwurf votierten, sind auch Erfurts Stadtväter voll des Lobes. „Mit diesem Gebäude kommt Erfurts Architektur im 21. Jahrhundert an“, sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Für den Beigeordneten für Kultur und Stadtentwicklung, Dr. Tobias Knoblich, ist der Baustoff Holz ein „deutliches Zeichen für Nachhaltigkeit“. Auch die von den Architekten vorgesehene Freitreppe, die von den Domstufen inspiriert sein soll, findet Knoblich „großartig“. Insgesamt würde mit dem 200-Zimmer-Hotel ein „neuer Raum entstehen, der sich über die Stadt erhebt und Blicke zulässt, die es vorher nicht gab.“
Investor Kurt Zech seinerseits lobte das Engagement der Stadt. Einen so hochwertigen und schnellen Architekturwettbewerb habe er selten erlebt. Von den ersten Gesprächen mit den Erfurter Stadtplanern bis zur Preisverleihung verging gerade mal ein dreiviertel Jahr. In diesem Tempo soll es nun auch weitergehen. Zech will noch 2021 das Fachwerk-Hotel eröffnen. „Die Buga werden wir aber leider nicht mehr ganz schaffen“, sagte er schmunzelnd.