Erfurter Seniorenbeirat hat neuen Vorstand
Mit Roland Richter hat das Gremium einen „jugendlichen“ neuen Chef
In der nächsten Legislaturperiode wird Roland Richter das ehrenamtliche Gremium als Vorsitzender leiten. Seine Stellvertreter sind Irmgard Reinsch und Jürgen Luther.
Die Wahl von Roland Richter am Mittwochabend im Erfurter Rathaus kam überraschend. Bei der konstituierenden Sitzung des Seniorenbeirats wurden nur zwei Mitglieder für den Vorsitz vorgeschlagen, eines lehnte ab. So war Richter der einzige Kandidat. Er wurde von den 22 Anwesenden mit 14 Ja-Stimmen gewählt. „Ich bedanke mich für die ehrliche Wahl“, sagte er anschließend.
Richter ist neu im Seniorenbeirat und mit 63 Jahren das drittjüngste Mitglied. Er wurde von der Linkspartei in das Gremium entsandt. Seit 1990 ist er im öffentlichen Dienst tätig, war bis 2000 im Jugendamt der Stadt Erfurt und arbeitet aktuell als Referent im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. „Ehrenamtlich hatte ich in den letzten Jahren immer mit Jugendlichen zu tun. Nun richte ich meinen Fokus auch auf Senioren“, sagte er. Richter ist seit Jahren stellvertretender Vorsitzender des Perspektiv e. V. Ein großes Ziel im neuen Amt: Er möchte die Interessen von Jugendlichen und Senioren in Erfurt verknüpfen. Nach seiner Wahl äußerte Richter den Wunsch, dass das ihm das Gremium erfahrene Stellvertreter an die Seite stellt. Und so kam es auch. Irmgard Reinsch war bereits Mitglied im vorherigen Vorstand. Sie hofft, dass der neue Beirat die gute Arbeit des alten fortsetzen kann und dass die Zusammenarbeit mit der Stadt „so gut bleibt wie bisher.“ Ihr Stellvertreter-Kollege Jürgen Luther ist ebenfalls schon ein paar Jahre im Beirat aktiv. „Senioren einbinden in das gesellschaftliche Leben ist die entscheidende Frage“, meint der 79-Jährige. Vor allem in Ortsteilen müssten ältere Menschen mobil bleiben können. Dafür wolle er sich in den nächsten fünf Jahren einsetzen.
Vor der Wahl des neuen Vorstands war die alte Vorstandsvorsitzende Gudrun Stübling von Erfurts Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke mit Blumen und einem Gutschein verabschiedet worden.
Stübling hat das Gremium in den vergangenen zehn Jahren angeführt. Nun, mit 81 Jahren, wollte sie keine dritte Amtszeit angehen, wird aber weiterhin Mitglied des Seniorenbeirats bleiben.