Siegerentwurf zur Gestaltung der Eisenbahnbrücke in der Löberstraße gekürt: Umsetzung noch im Oktober geplant
„Ich freue mich, dass die Brücke nun von illegalen Plakaten und Schmierereien befreit und künstlerisch gestaltet wird. Dies wertet die Brücke nicht nur baulich auf, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung“, erklärt Andreas Horn, Erfurts Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt.
Eine Jury mit Vertretern der Deutschen Bahn Netz AG, der Stadtverwaltung Erfurt, der Kunstkommission und der freien Künstlerszene hat den Entwurf des Teams gestern aus elf eingereichten Ideen ausgewählt. Für die Entscheidung gab es ein anonymisiertes Verfahren, das heißt, die Jurymitglieder hatten lediglich die Entwürfe und die Konzepte zu den Entwürfen zur Begutachtung, keine Namen.
Die Künstler, die die Brücke nun gestalten werden, sind gebürtig aus Halle und Jena. In ihrem Entwurf werden geometrische Figuren und Muster gestaffelt und überlagern sich. „Durch langgezogene und diagonale Formen erhält das Bild eine Dynamik, die durch starke Kontraste und harte Kanten noch unterstützt wird. Die Wirkung des ‚durchgeleitet‘ werden, soll entstehen“, erklären die Künstler selbst ihren Entwurf. Genau das hat die Jury sehr angesprochen.
Gänzlich unbekannt ist das kreative Team den Erfurtern nicht. Beim diesjährigen Krämerbrückenfest haben sie die Installation über der Krämerbrücke gestaltet. Für die Bespannung der Brücke mit farbigen Bändern bekamen sie viele positive Rückmeldungen. Nun gestalten sie die nächste Brücke – die erste Eisenbahnbrücke in Erfurt.
Das Projekt ist der Auftakt der Zusammenarbeit von der Deutschen Bahn AG, vertreten durch die DB Netz AG Produktionsdurchführung Erfurt und der Stadtverwaltung Erfurt. Diese Kooperation soll auch unbedingt fortgesetzt werden. „Street Art“ an Eisenbahnbrücken soll zu einem Markenzeichen der Stadt werden. Damit hält die Moderne stärker noch als bisher Einzug in die Landeshauptstadt und bildet einen Kontrast zu den vielen Einzel- und Flächendenkmälern.
Ziel ist neben der ästhetischen Aufwertung der Bauwerke auch ein Schutz vor illegalem Graffiti. Erfahrungsgemäß werden künstlerisch gestaltete oder mit Graffiti versehene Flächen weniger beschädigt und besprüht.
Im nächsten Jahr ist die Gestaltung der Eisenbahnbrücke in der Puschkin-Straße angedacht. Kunstaffine Sponsoren aus Erfurt sind herzlich willkommen, sich am Prozess der Gestaltung zu beteiligen.