Arbeitstreffen der Bürgermeister von Kati und Erfurt
Weiteres Müllprojekt besprochen und Ausstattung Frauenzentrum vereinbart
Zum einen ging es um ein drittes „Müllprojekt“, bei dem die mit Erfurter Hilfe gebaute Mülldeponie in Kati erweitert werden soll. Außerdem sind der Bau einer Sortierhalle und einer Kompostierungsanlage geplant. Wie die Erfurter Stadtführung den afrikanischen Kollegen informierte, hat die Landeshauptstadt dafür bereits Gelder bei der deutschen Entwicklungshilfegesellschaft Engagement Global beantragt. Die Chancen für die Förderung seien gut, eine Bewilligung stehe allerdings noch aus.
Aus eigenen Mitteln finanzieren will die Stadt Erfurt hingegen einen Teil der Ausstattung des neuen Frauenzentrums von Kati. Wie der Beigeordnete Badra Aliou Sangaré in dem Treffen sagte, stehe die Begegnungsstätte seit ihrer baulichen Fertigstellung leer. Es fehle an Geld, um sie auszustatten. Damit künftig 200 bis 300 Frauen eine Beschäftigung bekommen, brauche es unter anderem Nähmaschinen, Getreidemühlen und Saftpressen. Oberbürgermeister Bausewein bat die malischen Kommunalpolitiker um eine genaue Auflistung und versprach, die Gerätschaften beschaffen zu lassen. Bürgermeister Oulologuem sagte diese Liste bis zum 12. September zu. Wunsch beider Seiten ist es, das Frauenzentrum so bald wie möglich in Betrieb zu nehmen. Denn der erste Spatenstich für das Projekt ist nun schon über acht Jahre her.
Militärische Unruhen im Land und regionaltypische Besonderheiten haben es immer wieder verzögert. Nun könnte die Arbeits- und Begegnungsstätte Ende des Jahres starten, zeigte sich Katis Bürgermeister optimistisch. Der Zeitpunkt wäre günstig. Denn Anfang Januar will eine kleine Erfurter Delegation Kati besuchen. Offiziell könnte das Gebäude dann im Beisein der Erfurter Partner in Betrieb genommen werden.
Vor dem Arbeitstreffen hatten sich die beiden Kommunalpolitiker aus Mali ins Goldene Buch der Stadt Erfurt eingeschrieben. Bürgermeister Ouologuem bedankte sich für die „effiziente und gute Zusammenarbeit“ beider Städte. „Ich bin stolz auf diese Beziehung. Denn keine Seite hat Angst der anderen zu sagen, was sie denkt. Das ist eine wahre Kooperation.“ Auch Erfurts OB Bausewein betonte, dass die Zusammenarbeit mit Kati sehr gut sei. „Und auch wenn die gemeinsamen Projekte laufen, muss man sich immer mal wieder auch persönlich sehen. Deshalb freue ich mich sehr, dass sie hier sind“, sagte er zu den beiden Gästen aus Mali. Katis Bürgermeister Ouologuem schrieb anschließend ein langes Grußwort ins Goldene Buch. Seine Unterschrift beglaubigte Ouologuem mit einem Stempel seiner Stadt. Laut Erfurter Protokoll war dies das erste Mal, dass im Goldenen Buch auf einer Seite gestempelt wurde.