Kika-Figur „Hein Blöd“ wurde der Kopf abgeschlagen
Erfurter Kulturdirektion will ihn zurück
Da sein Kopf nicht im Wasser gefunden wurde, geht die Kulturdirektion davon aus, dass der oder die Täter ihn mitgenommen haben. Eine andere – aber wenig wahrscheinliche – Möglichkeit ist, dass der „Blöd-Kopf“ von der Strömung fortgespült wurde. In beiden Fällen bittet die Kulturdirektion um Rückgabe des Kopfes aus Polyesterharz – gern auch anonym. Bis zum 5. August haben die Täter oder die Finder dafür Zeit. Im letzteren Fall soll es auch einen kleinen Finderlohn geben.
Wenn der Kopf wieder auftaucht, kann er problemlos vom Erfurter Metallgestalter Thomas Lindner wieder auf den Körper aufgesetzt werden. Lindner sprach heute von möglichen Sanierungskosten im dreistelligen Bereich. Sollte er verschwunden bleiben, müsste er ab Mitte August für eine wahrscheinlich vierstellige Summe neu modelliert werden. Ursprünglich hatte Frank Meyer aus Görbitzhausen bei Arnstadt die Figurengruppe geschaffen. Aller Voraussicht nach würde der Künstler auch wieder den Auftrag bekommen. Sein Kollege Thomas Linder sprach heute vor Ort von einem „geistigen Armutszeugnis“ der Täter. „Sowas ist nicht nur blinde Gewalt gegen einen Sachgegenstand, sondern auch gegen viele Seelen. Denn Hein Blöd wird von vielen Menschen geliebt“.
Immer wieder werden die 12 Kika-Figuren in der Erfurter Innenstadt Opfer von Vandalismus. Erst vor kurzem war „Hein Blöds“ Paddel geklaut worden. Wenige Monaten zuvor war „Pittiplatsch“ die Mütze abgerissen worden. Der „Sandmann“ hatte schon mehrere Schäden im Gesicht, und „Bernd das Brot“ war vor Jahren in einer Nacht- und Nebelaktion entführt worden.