Astro-Alex zu Gast in Erfurt
2. Raumfahrt-Show des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt startete heute im Steigerwaldstadion
Im August 2018 war die große Show des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erstmals im Erfurter Stadion zu Gast, damals drehte sich alles um die Horizons-Mission von Alexander Gerst alias „Astro-Alex“ zur Internationalen Raumstation (ISS). Tausende Schulkinder grüßten Gerst vom Stadionrasen aus zur ISS und freuten sich danach über seine Dankesworte per Twitter.
Bei der diesjährigen Show, die in Erfurt startet und dann durch zahlreiche deutsche Städte führt, steht der 50. Jahrestag der ersten Mondlandung im Mittelpunkt. 15.000 Mädchen und Jungen aus 200 Erfurter und Thüringer Schulen waren am Vormittag Zuschauer auf einer Gedankenreise zum Mond. Dabei wurden ihnen spannende Informationen über unseren kosmischen Begleiter und über dieses herausragende Ereignis der Raumfahrtgeschichte vermittelt – mit Bühnenexperimenten, Videos und Mitmach-Aktionen. Und natürlich mit Erlebnisberichten von Astro-Alex und seinem deutschen Vorgänger im All, Ulf Merbold.
Pressekonferenz zum Auftakt
Sieht Thüringen von oben schöner aus als andere Regionen? Wieso hat das Interesse am Weltraum in den vergangenen Jahren so rasant zugenommen? Warum ist es so reizvoll, auf den Mond zu fliegen? Oder: Was muss man können, um Astronaut zu werden?
Diesen und anderen Fragen stellten sich Gerst und Merbold am Morgen auf einer Pressekonferenz und gingen dabei auch auf die Bedeutung der Astro-Show ein. „Es wird wohl die bislang größte Wissenschaftsveranstaltung, die somit ins Guinnessbuch der Rekorde kommt. Das flößt mir Respekt ein“, so Alexander Gerst. Die Show solle einen Eindruck vermitteln, wie es im Weltraum ist, wie es sich dort anfühlt, welche Experimente dort gemacht werden und mit welchen Ergebnissen. „Wir wollen unseren Kinder die Botschaft senden: Glaubt an Eure Träume“, so Gerst.
Für den gebürtigen Greizer Ulf Merbold ist die Astro-Show „ein grandioses Forum, jungen Menschen zu berichten, was wir im Weltraum herausgefunden haben und was uns am Herzen liegt“. Er habe seinerzeit die Mondlandung in Greiz bei seiner Mutter verfolgt „vor der Flimmerkiste den berühmten Satz von Neil Armstrong erlebt und das Glück gehabt, ihn auch später selbst kennenzulernen“.
Gerst, Jahrgang 1976, sei „als kleiner Junge aufgewachsen, der nicht fassen konnte, dass da oben schon Leute gelaufen sind. Mein Großvater war Funker und hatte eines Tages sein Funkgerät auf den Mond ausgerichtet und mich sprechen lassen. Als meine Stimme nach Sekunden wieder da war, wusste ich, dass da oben noch viel mehr ist“.
Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Erfurt
Nach der ersten Show, die u. a. von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Erfurts Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke eröffnet wurde, folgten die Raumfahrer der Einladung der Stadt Erfurt zum Empfang ins Rathaus. Hier wurden sie von Steffen Linnert, Erfurts Beigeordneten für Wirtschaft und Finanzen, begrüßt. Beim Blick auf das Goldene Buch der Stadt verwies Linnert darauf, dass auch Juri Gagarin in einem der Vorgänger-Bücher seine Unterschrift gesetzt hat. Danach schrieben sich Gerst und Merbold in das ehrwürdige Buch ein.
Am Abend ging es zur zweiten Show ins Steigerwaldstadion.