Erfurt hat einen neuen Ehrenbürger
„Wir ehren damit eine Persönlichkeit, die sich in besonderem Maße um Frieden und Gerechtigkeit auf unserer Welt verdient gemacht hat und die zu den bedeutenden Denkern und Mahnern der evangelischen Kirche in der DDR zählte“, so Oberbürgermeister Andreas Bausewein in seinen Grußworten.
In der Ehrenurkunde steht weiter geschrieben:
Heino Falcke übernahm 1973 das Amt des Propstes der damaligen Propstei Erfurt. In seiner 21-jährigen Dienstzeit hat er den geistlichen Charakter des Augustinerklosters geprägt und das Kloster bereits zu DDR-Zeiten sowie nach 1989 zu einem Zentrum des theologischen und gesellschaftlichen Diskurses entwickelt. Heino Falcke hat die Idee eines weltweiten konziliaren Prozesses für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung maßgeblich mitgestaltet. Er leistete damit von Erfurt aus einen wichtigen Beitrag zur Überwindung des Ost-West-Konfliktes, zum Fall der Mauer und zu einem neuen Miteinander der Völker Europas und der Welt.
Der Erfurter Stadtrat ist mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts immer sehr zurückhaltend umgegangen. So wurde nach der politischen Wende bisher nur sechs Persönlichkeiten diese ganz besondere Würdigung zuerkannt:
- 1992 Dr. Lorenz Drehmann (Bibliotheksrat i. R.)
- 1998 Gunda Niemann-Stirnemann (Sportlerin)
- 2002 Andreas Müller (Sportler)
- 2006 Ilse Franke (Kunstmäzenin)
- 2013 Joachim Kaiser (Künstler und Lokalpolitiker)
- 2017 Manfred Ruge (Oberbürgermeister a. D.)