Experten in Sachen Kinder- und Jugendschutz bieten Beratung und Hilfe in Krisensituationen
Es geht um Kinderschutz, um Vertrauen und Wertschätzung
Nicht immer ist es so, dass Kinder und Jugendliche zu Hause geschlagen werden, manchmal sind es schlechte Noten, Liebeskummer oder Stress mit den Eltern, die die Betroffenen veranlassen, sich Hilfe zu suchen.
Der Beratungsdienst „Hautnah“ berät daher Kinder und Jugendliche aller Altersklassen aber auch deren Eltern, Geschwister oder Großeltern.
Drei Schwerpunkte der Beratungsarbeit haben sich aus der Analyse der Fallzahlen ergeben:
- Der Problembereich (Verdacht auf) sexuelle Gewalt ist weiterhin am häufigsten vertreten.
- Hauptzielgruppe sind hierbei Mädchen.
- Der größte vertretene Altersbereich, sind 6-10-jährige Kinder.
Deswegen arbeitet die Einrichtung seit Jahren geschlechtsspezifisch. So sind etwa Mädchen öfter von sexueller Gewalt betroffen, Jungen häufiger von körperlicher Gewalt.
Darüber hinaus spielt die Prävention bei Kindern, Eltern, Erziehern und Lehrern eine große Rolle. „Wir wünschen uns auch in Zukunft eine hohe Sensibilität für Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Sie müssen ernst genommen werden und Hilfe erfahren“, so Victoria Klöppel, Teamleiterin des Kinder- und Jugendschutzdienstes HAUT-NAH, „letztlich kommt es darauf an, die Kinder und Jugendlichen in der Wahrnehmung und Artikulierung ihrer Gefühle zu stärken.“
Die Kinder- und Jugendzuflucht Schlupfwinkel bietet im gleichen Haus betroffenen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit der Unterbringung bis zur Klärung der akuten Krisensituation an. Im Jahre 2018 waren es 151 Kinder und Jugendliche, die das Angebot angenommen haben.
Beide Einrichtungen arbeiten eng zusammen, um im Interesse der Kinder, der Jugendlichen und deren Eltern gute Lösungen für die Bewältigung der jeweiligen Krisen zu finden.
Die Fachkräfte der Abteilung Allgemeiner Sozialdienst des Jugendamtes sind an diesen Prozessen beteiligt und stellen bei Bedarf in Kooperation auch weiterführende Hilfen zur Verfügung.
Fazit der bisherigen Zusammenarbeit der Partner
Die Grundlage für einen gelingenden Kinderschutz stellt eine wertschätzende Kooperation aller am Hilfeprozess beteiligten Berufsgruppen dar. Nur wenn die Beteiligten die Spezifik und Besonderheit der verschiedenen Berufsgruppe anerkennen, kann das Vertrauen wachsen, um sich ehrlich und kritisch auseinanderzusetzen und zu hinterfragen.
„Wenn wir im Rahmen unserer gemeinsamen Arbeit nur einem Kind mehr helfen können, sind wir auf dem richtigen Weg“, sagt dementsprechend auch Bettina Wolff vom städtischen Jugendamt, der es vor allem um gelingenden Kinderschutz, um Vertrauen und Wertschätzung geht.