Internationale Wanderausstellung des Erinnerungsortes Topf & Söhne in Mainz und Wiesbaden
Die Landeshauptstadt Mainz, Erfurts Partnerstadt, zeigte die vom Erinnerungsort Topf & Söhne erarbeitete Wanderausstellung über die Mittäterschaft der Erfurter Firma am Völkermord vom13. April bis 21. Juli 2018. „Die Ausstellung erzählt nicht nur, was war, sondern sie stellt zugleich auch die Frage nach dem Schuldigwerden des Einzelnen. Diese Frage aber ist heute noch genauso aktuell wie damals“, sagte der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling bei der Eröffnung.
Mit dem Rathausfoyer entschied sich die Stadt Mainz für einen sehr besucherintensiven, zentralen Ort der Präsentation. „Bei den beeindruckten Besucherinnen und Besuchern erzeugte sie Nachdenklichkeit und rief ein tiefes Echo hervor“, bilanzierte Martin Steinmetz als Mainzer Projektverantwortlicher die Wirkung der Ausstellung.
Die nächste Station der Ausstellung ist das Stadtmuseum Wiesbaden. Dort wird sie am 7. August unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Sven Gerich eröffnet und bis 27. Januar 2019 gezeigt. Erfurts Kulturdezernentin Kathrin Hoyer und Ausstellungskuratorin Dr. Annegret Schüle werden zur Eröffnung sprechen. Für Schulklassen werden Führungen und Workshops angeboten.
Mainz und Wiesbaden sind bedeutend für die Geschichte von Topf & Söhne nach dem Krieg. Nach Mainz verlegte Ernst Wolfgang Topf das Unternehmen 1954. Drei Jahre zuvor hatte er es im nahegelegenen Wiesbaden ins Handelsregister eintragen lassen, nachdem es in Erfurt verstaatlicht worden war. J. A. Topf & Söhne, ehemals Erfurt, wurde 1963 in Mainz aufgelöst.