Salat, Radieschen oder Petersilie? Erfurter "Urban Gardens" sorgen ab sofort für frische Lebensmittel mitten in der Stadt
Der Stadtrat hatte die Verwaltung beauftragt, Initiativen oder Vereine zu finden, die bereit sind, Beete oder Hochbeete im öffentlichen Raum für "Urban Gardens" einzurichten und zu betreuen. Das Projekt, welches zunächst für die Dauer von einem Jahr angelegt ist, wird vom Garten- und Friedhofsamt der Landeshauptstadt betreut, mit Technik und Personal unterstützt und anschließend ausgewertet.
Als Partner konnte die "Lagune Erfurt", die "Lokale Aktionsgruppe Urbanes Naturerleben", gewonnen werden. Initiator des Projektes und Ansprechpartner für alle Beteiligten ist Frank Mittelstädt. Letzterer hat Spendengelder und Fördermittel eingeworben, Paten gefunden und die Standorte mit der Stadtverwaltung abgestimmt.
Für jeden Standort gibt es Paten, die die Hochbeete während der Saison betreuen, pflanzen, wässern, Unkraut jäten und ein wachsames Auge auf die Hochbeete und deren Bepflanzung werfen. Grundsätzlich ist das Projekt aber so angelegt, dass alle Erfurter und Erfurterinnen sich beteiligen, etwas Essbares in die Hochbeete pflanzen und am Ende auch ernten können.
Im Vordergrund stehen die nachhaltige Bewirtschaftung, die umweltschonende Produktion und ein bewusster Konsum der Erzeugnisse durch die Erfurter Bevölkerung. Vorrangig sollten die Hochbeete deshalb für den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern genutzt werden.
Nach der Gartensaison wird das Projekt ausgewertet, dem Stadtrat berichtet und beraten, ob und auf welche Weise eine Fortsetzung erfolgt, was man anders oder besser machen kann.
Auf der Internetseite der Stadt kann man im Laufe des Jahres Spannendes zur Aktion entdecken, hier werden die sechs Standorte vorstellt und medial begleitet. Vor Ort wird es jeweils erklärende Schilder geben, die die Passanten informieren.
Wie fast alle Pilotprojekte, startet auch das Erfurter Projekt nicht ohne Schwierigkeiten und Verzögerungen. Aktuell steht ein Großteil der Hochbeete noch "nackt" da, aufgrund von Engpässen bei den Materiallieferungen sind nämlich noch nicht alle Holzverkleidungen fertiggestellt. Diese werden so bald wie möglich angebracht, eine Bepflanzung ist bereits jetzt möglich. Teilweise ist sie schon erfolgt.