Ostern im Volkskundemuseum: Fastentuch aus dem 18. Jahrhundert feiert das höchste christliche Fest
Seit dem frühen Mittelalter verhüllten Fastentücher während der vorösterlichen Fasten- bzw. Passionszeit das Kruzifix auf Kirchenaltären – 40 Tage lang, von Aschermittwoch bis Karfreitag. Somit war es den Gläubigen nur erlaubt, die Liturgie hörend zu verfolgen: Sie mussten gewissermaßen auch mit den Augen fasten.
Die Altarverhüllung gehörte zu den Bußübungen in Vorbereitung auf das wichtigste Fest der Christenheit: Ostern, das Fest der Auferstehung von Jesus Christus. Die Blütezeit der Fastentücher war die Zeit zwischen 15. und 17. Jahrhundert. Seit einiger Zeit erleben sie in der katholischen Kirche jedoch eine Renaissance.
Die ursprünglich schmucklosen (weißen) Fastentücher wurden zu späteren Zeiten oft mit volkstümlichen Bibeldarstellungen bemalt oder bestickt. Ein besonders schönes Exemplar ist das fast zwei Meter lange Fastentuch aus Oberdorla. Im Museum bestaunt werden kann es bis 15. April.
Über die Osterfeiertage – auch Ostermontag – ist das Museum regulär von 10 bis 18 Uhr geöffnet.