Der Pogrom am 21. März 1349: „10 Minuten Stadtgeschichte“ mit Hardy Eidam
Mitte des 14. Jahrhunderts brach die Pest in Europa aus. Für diese Seuche machte die christliche Bevölkerung Juden verantwortlich und beschuldigte sie, Brunnen zu vergiften. Daher kam es an vielen Orten zu Judenverfolgungen, so auch in Erfurt. Am 21. März 1349 überfielen Aufrührer das jüdische Viertel. Sie erschlugen eine große Anzahl von Juden, das Viertel um die Synagoge brannte ab. Die gesamte Gemeinde wurde ausgelöscht, bis zu 900 Menschen starben.
Mit dem Pogrom gelangten Handschriften und Ausstattung der Synagoge in städtischen Besitz. Der Erfurter Rat verkaufte die Synagoge an einen Kaufmann, der sie in ein Lagerhaus umbaute. Ausgerechnet dieser Katastrophe verdanken wir die Bewahrung des Baus und den Großteil der in der Alten Synagoge präsentierten Objekte.
Hardy Eidam ist als Oberkurator in den Erfurter Geschichtsmuseen tätig.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.