So soll sich Erfurt entwickeln: Informations-Veranstaltung zu „ISEK Erfurt 2030“ am 29. November
Informations-Veranstaltung zu „ISEK Erfurt 2030“
Auf 202 Seiten ist grundsätzlich aufgeführt, wie sich Erfurt entwickeln soll. Es ist eine Orientierungshilfe für künftige Entscheidungsprozesse. Das „ISEK 2030“ besteht aus einem Leitbild und den sechs Bausteinen „Wirtschaft und Innovation“, „Wohnen und Städtebau“, „Soziale Infrastruktur“, „Stadt und Freizeit“, „Mobilität, Klima und Energie“ sowie „Zentrenfunktion, Stadtteile, Ortschaften“.
Oberbürgermeister Andreas Bausewein: „Der Verwaltungsentwurf soll Grundlage für eine öffentliche Diskussion sein, an der sich alle Bürger und Institutionen beteiligen können.“ Bausewein weiter: „Im Leitbild sehen wir Erfurt als die kompakte, europäische Stadt, das heißt ökologisch, ökonomisch und sozial ausgewogen ausgerichtet.“
Baustein Wirtschaft und Innovation
Hier geht es um die Frage, wie Erfurt sich unter den veränderten Rahmenbedingungen weiterentwickeln soll. Dazu zählen unter anderem die fortschreitende Digitalisierung, der Fachkräftemangel, die Flächenknappheit für Gewerbe, aber auch die einmalige Chance, Erfurt als Mitte Deutschlands zu positionieren und zu kommunizieren.
Baustein Wohnen und Städtebau
Hier spielt der Bevölkerungszuwachs eine wichtige Rolle. Die Fragen sind unter anderem: Wie schaffen wir es, ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen? Wie schaffen wir eine ausgeglichene soziale Durchmischung der Wohngebiete? Welche Flächen in Erfurt sollen für den künftigen Wohnungsbau vorbereitet werden?
Baustein Soziale Infrastruktur
Es geht dabei unter anderem um Kinderbetreuung, Kinder- und Jugendarbeit, Altenhilfe und Familienförderung – hier müssen die Einrichtungen und Angebote für alle Zielgruppen bedarfsgerecht angepasst werden. Weitere Schlagwörter sind Bildungsstadt Erfurt, Räume für Inklusion, willkommenes Miteinander, Teilhabe und Mitbestimmung.
Baustein Stadt und Freizeit
Dazu gehören die Stichpunkte „natürlich, landwirtschaftlich, urban“. Ein zentrales Thema ist, wie sich die Stadtlandschaft entwickeln soll. Es stellen sich weiter die Fragen nach der Lebensqualität (viel Grün für lebenswerte Quartiere) und Wasserflächen in der Stadt. Wie können diese erleb- und nutzbar gemacht werden? Wie entwickeln wir die bestehende Gartenbautradition der Stadt weiter und wie gehen wir mit der Agrarlandschaft um? Welche Rolle spielen die Kleingartenanlagen? Das klassische Modell wird es weiter geben, es muss aber auch Formen geben, die dem heutigen Lebensstil angepasst werden.
Baustein Mobilität, Klima und Energie
Der Verkehr muss sich im wachsenden Erfurt stadtverträglich und ökologisch entwickeln, der Umweltverbund (ÖPNV, Fuß- und Radverkehr) muss ausgebaut, neue Qualitäten in der Infrastruktur (z. B. Radwege) müssen geschaffen werden. Es müssen neue Quartiere der Stadt (z. B. City Ost) ans Netzt angeschlossen, Mobilitätsarten verknüpft, das Umsteigen z. B. von Bahn auf Bus, von Auto auf Bahn leichter gemacht werden.
Baustein Zentrenfunktion, Stadtteile, Ortschaften
Stadtteile sollten so entwickelt werden, dass der Bürger hier alles findet, was er zum Leben braucht – z. B. Bildung, Kita, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten oder Grünflachen zur Entspannung. Die Altstadt Erfurt muss als Puls der Stadt erhalten werden, ebenso wie die Identität der Ortschaften. Hier gilt es, die dörflichen Strukturen zu erhalten, die Nahversorgung zu stärken und eine gute ÖPNV-Anbindung zu gewährleisten.
Und so geht es weiter
Mit Bestätigung des Entwurfes durch den Stadtrat, startet der Beteiligungsprozess von Bevölkerung und Institutionen. So ist am Mittwoch, dem 29. November 2017, um 17 Uhr eine große Informations-Veranstaltung im Haus der sozialen Dienste angedacht, bei der der Verwaltungsentwurf ausführlich vorgestellt wird. Weitere Informationsveranstaltungen zu den sechs Themenfeldern sollen folgen. Der Verwaltungsentwurf kann auf erfurt.de eingesehen werden, außerdem ist der Verwaltungsentwurf für jeden Bürger im Bauinformationsbüro Löberstraße ausgelegt.
Im neuen Jahr startet die Vertiefung der teilräumlichen Entwicklungskonzepte – das heißt, die Planungen, auch in den einzelnen Stadtteilen, werden konkreter und der Bürgerdialog wird sich intensivieren.