Ministerpräsident Bodo Ramelow und Oberbürgermeister Andreas Bausewein unterzeichneten Letter of Intent
Darin verständigen sich das Land Thüringen und die Stadt Erfurt darüber, bei der Prüfung der Frage zusammenzuarbeiten, ob die Defensionskaserne und die Peterskirche für die Unterbringung eines Landesmuseums und der Abteilung Archäologie des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) geeignet sind.
Gemeinsam mit der Stadt Erfurt möchten wir prüfen, ob auf dem Petersberg in der Defensionskaserne ein Landesmuseum entstehen kann, das sich als Kristallisationspunkt thüringischer Identität, Bildungsangebot und kulturtouristischer Attraktion mit internationaler Strahlkraft fortentwickelt. Dabei wird ein wichtiger Aspekt sein, dass sich das künftige Museum in die Museums- und Kulturlandschaft in Erfurt und Thüringen einfügt und somit dazu beiträgt, diese produktiv weiterzuentwickeln. Das Landesmuseum übernimmt damit die Funktion eines „Fensters zum Land“, so Ramelow.
Oberbürgermeister Andreas Bausewein:
Der Petersberg ist ohne Frage ein idealer Standort für dieses Museum. Jahrelang haben wir nach einer diesem historischen Ort angemessenen Lösung gesucht, jetzt scheint sie in greifbarer Nähe. Und natürlich macht es auch Sinn, dass eine Ausstellung zur Landesgeschichte in der Landeshauptstadt ihren Platz findet. Wir werden alles dafür tun.
Das Museum für Ur- und Frühgeschichte kann derzeit in seiner Dauerausstellung in Weimar nur Teilaspekte der Geschichte Thüringens der Öffentlichkeit zugänglich machen, seine Sammlung umfasst mehr als 300.000 Objekte aus dem gesamten Land. Viele für die Landesgeschichte bedeutende und auch herausragende Objekte lagern in Depots und sind nicht zugänglich.
Es gibt beim Land deshalb Überlegungen für ein modernes Landesmuseum, das umfassend die wichtigsten Aspekte der Landesgeschichte von der Eiszeit bis in die Neuzeit für alle Bürgerinnen und Bürger in Thüringen vermittelt.
Zu prüfen ist nun, ob die für ein solches Museum benötigten Flächen auf dem Petersberg zur Verfügung stehen. Eine erste Funktionsstudie der Stadt Erfurt für den Petersberg als Standort sieht grundsätzlich Lösungsmöglichkeiten für eine Unterbringung eines Landesmuseums mit rund 4.000 qm Ausstellungsfläche.
Vor diesem Hintergrund vereinbaren der Freistaat Thüringen und die Stadt Erfurt eine enge Zusammenarbeit bei der Prüfung, ob die Defensionskaserne und die Peterskirche für die Unterbringung eines neuen Landesmuseums und der Abteilung Archäologie des TLDA mit seinen Werkstätten und Depots geeignet sind.
Dabei besteht Einigkeit darüber, dass eine Entscheidung über die Durchführung eines solchen Projekts erst nach Prüfung aller notwendigen Voraussetzungen getroffen werden kann. Grundlage für die Entscheidung der Landesregierung werden insbesondere ein neues Museumskonzept, eine Machbarkeitsstudie und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung entsprechend der haushaltsrechtlichen Vorschriften des Landes sein.