Stadt arbeitet an Lösung für die West-Tribüne zum Thüringen-Derby
Aktuell liegen mehrfach im Internet angekündigte massive Ausschreitungen zum Thüringen-Derby vor, die die Polizei in der letzten Woche sogar veranlasst haben, die Landeshauptstadt Erfurt zum Verbot des parallel laufenden Hopfenbergfestes aufzufordern. Der für die Genehmigung dieses Festes zuständige Beigeordnete Alexander Hilge sagte hierzu: „Es wäre ein völlig falsches Zeichen, wenn wir etablierte und gut organisierte Bürgerfeste verbieten, die auch noch ordentlich angemeldet und bereits genehmigt sind. Randalierer haben in unserer Stadt nicht das Sagen. Vielmehr müssen Veranstalter von Fußballspielen und Polizei die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen treffen, um Eskalationen zu vermeiden.“ Die Stadt hat daher auch gegenüber dem entsprechend informierten Veranstalter ein Festhalten an der Genehmigung zugesichert.
Aus diesem Grund werden zum Thüringenderby eine konsequente Umsetzung des Anwohnerschutzkonzepts „bis zum letzten Komma“ und eine entsprechende Vorhaltung von Kräften der Polizei durch die Stadt zur Gewährleistung der öffentlichen Ordnung gefordert.
Für das Thüringen-Derby selbst führt die angespannte Sicherheitslage aktuell dazu, dass der Vorplatz vor der West-Tribüne im aktuellen Einsatzkonzept u.a. auch als Aufstell- und Bewegungsfläche der Polizei dient, so dass Besucher der Westtribüne keine ausreichenden Rettungswege hätten, um die West-Tribüne entfluchten zu können. Die Gefährdungslage ist mit den eher familienorientierten Leichtathletik-Meisterschaften oder dem Freundschaftsspiel gegen Dortmund leider nicht vergleichbar.
Die Stadt wird aufgrund der enormen Nachfrage dennoch in den nächsten Tagen versuchen, mit den Sicherheitsbehörden eine Anpassung des Einsatzkonzeptes zu erörtern, um wenigstens einzelne Blöcke auf der West-Tribüne freizugeben. Erste Gespräche hierzu hat der Oberbürgermeister Andreas Bausewein trotz der fast aussichtslosen und dramatischen Sicherheitslage mit dem für die Polizei zuständigen Innenministerium geführt und sagt: „Ich hoffe, dass wir im Sinne der Fans eine Lösung hinbekommen. Wichtig ist mir, dass es die Sicherheitslage wirklich zulässt und die zusätzlichen Ordnerkräfte hierzu auch durch den Verein gestellt werden. Ich habe unsere Ordnungsbehörden und die Polizei gebeten, alle Möglichkeiten zu suchen und auszuschöpfen, um das Thüringen-Derby zu einem Fußballfest zu machen. Trotz allem Verständnis für Rot Weiß Erfurt gilt: Die Sicherheit aller geht vor.“
Eine abschließende Entscheidung zur West-Tribüne wird bis zur Sicherheitskonferenz am nächsten Montag erwartet.