Von den Mitgliedern der NSDAP: Politikwissenschaftler gibt Antworten
1945 hatte die NSDAP 8,5 Millionen Mitglieder, jeder fünfte erwachsene Deutsche war "Parteigenosse". Waren die Mitglieder überwiegend Arbeiter oder stammten sie doch eher aus der Mittelschicht? Wie sah es mit den Frauen in der NSDAP aus, einer kleinen, aber wachsenden Minderheit, die gegen Kriegsende immerhin fast 40 Prozent der Neueintretenden ausmachte? Wer schaffte es, der Partei in der Zeit von Mai 1933 bis 1937 beizutreten, als sie für die Allgemeinheit geschlossen war? Und wer waren die dreiviertel Million Menschen, die zwischen 1925 und 1945 die NSDAP wieder verlassen haben?
Auf diese und viele weitere Fragen gibt der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Jürgen W. Falter zum Teil verblüffend neue Antworten. Seine Analysen entstanden im Rahmen eines langjährigen Forschungsprojekts an der Universität Mainz über die Mitglieder der NSDAP. Es wurden die Daten von fast 50.000 Personen der Jahre 1925 bis 1945 aus der Zentralen NSDAP-Mitgliederkartei ausgewertet. Die Stichprobe umfasst das gesamte Deutsche Reich und die angeschlossenen und annektierten Gebiete. Zusätzlich wurden Daten früher NSDAP-Mitglieder aus den Jahren 1919 bis 1922 untersucht.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen statt. Der Eintritt ist frei.