Begegnung mit Marc Penchenat: Salon français im Kulturforum Haus Dacheröden
Vera Primavera, eine unermüdliche Krankenschwester in einer psychiatrischen Klinik und außerdem Biografin schwerkranker Menschen, die am Rande des Todes sind, stirbt an einem Weihnachtsmorgen, ohne dass jemand daran gedacht hätte, ihre Biografie zu schreiben. Der Erzähler, Samuel Spettina, wurde zwei Jahre davor von Erfurt nach Florenz als Veras Assistent versetzt, mit der Aufgabe, etwa zehn Patienten zu begleiten und seine eigene Autobiografie zu schreiben. Die dafür organisierten Schreibseminare mit den todkranken Menschen, die ihr Leben erzählen, kennzeichnen diese Reise durch die Zeit.
Dies ist kein philosophisches Traktat, sondern ein langer Nachruf auf mehr oder weniger lebendige Autoren. In seinem auf Deutsch, Französisch und bald Englisch geschriebenen ersten Diptychon-Roman würdigt der Autor sehr persönlich die Berufung des Krankenhaus-Biografen (Teil I), dann des analysierten Autobiografen (Teil II).
Marc Penchenat, 1965 in Toulouse geboren, studierte zuerst Anglistik, wendete sich später der deutschen Sprache und Kultur zu und ließ sich 1999 in Erfurt nieder, wo er als freier Schriftsteller und Übersetzer lebt. "Vera Primavera" ist sein erster Roman.
Der Salon français mit Lesungen und Gesprächen findet regelmäßig in Kooperation mit dem Institut français im Kulturforum Haus Dacheröden statt. Die Sprachen des Abends sind wie immer Französisch und Deutsch. Es moderiert Marc Sagnol, Leiter des französischen Kulturbüros in Thüringen und Beauftragter der Thüringer Landesregierung für ihre Beziehungen mit Frankreich.
Informationen unter der Rufnummer 0361 6551635. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.